Besonders faszinierend an Windows finde ich, dass Fehlermeldungen, oftmals völliger Unsinn sind, geradezu frei erfunden. Sie sind dann nicht nur mies übersetzt, sie haben mit dem eigentlichen Problem einfach nichts zu tun, und weitere Diagnosemöglichkeiten hat man dank Microsofts Verschlossenheitspolitik nicht.
Eigentlich super, oder? Damit kann man die User so richtig fertigmachen: "Das bedeutet wahrscheinlich nichts — oder etwas völlig anderes." Selbst schuld, die liefern auch immer nur Meldungen wie "geht nicht" oder "ist kaputt".
Leider wollen die dann trotzdem, dass man was repariert. Und wo unter Linux ein Blick ins Logfile genügt, muss unter Windows einfach alles durchprobiert werden, egal wie abwegig. Im Laufe der Zeit werden die Vermutungen dann immer abstruser, bis man tatsächlich durch Zufall das Übel erkennt...
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Mittwoch, 21. Mai 2008
Windows und die... Druckertreiber?
Dienstag, 20. Mai 2008
zukünftig zusätzliche Frequenzen für WLAN?
Eine heise-Meldung berichtet über die Neuaufteilung des Frequenzspektrums. Durch die Umstellung auf Digitaltechnik werden viele Frequenzbereiche frei, welche die EU-Kommission neu vergeben möchte:
(Hervorhebung von mir.)
Das klingt, als könnten in den nächsten Jahren zusätzliche ISM-Bänder eingeführt werden, welche zum Beispiel für WLAN verwendet werden dürfen. Im 2,4GHz-ISM-Band ist es eng, seit mehr WLAN-Hardware verkauft wird als kabelgebundenes Equipment.
Andererseits wären diese dann nicht international, sondern nur in der EU gültig. Unterschiede bei der Frequenzvergabe führen schon heute zu störenden Einschränkungen der nutzbaren Kanäle, wenn man sich im Hardware-Regal vergriffen und eine "internationale" Version erstanden hat.
Die Brüsseler Behörde wollte mit ihrem ursprünglichem Paket den Zugang für Betreiber erleichtern und die Frequenzbänder marktorientierter belegen. So sollte es keine Rolle mehr spielen, welche Technik für eine bestimmte Bandbreite benutzt wird. Umgekehrt war geplant, dass jeder elektronische Kommunikationsdienst jede Frequenz nutzen darf. Außerdem sollte unlizenzierter Gebrauch von Frequenzen in höherem Ausmaß als bisher möglich sein.
(Hervorhebung von mir.)
Das klingt, als könnten in den nächsten Jahren zusätzliche ISM-Bänder eingeführt werden, welche zum Beispiel für WLAN verwendet werden dürfen. Im 2,4GHz-ISM-Band ist es eng, seit mehr WLAN-Hardware verkauft wird als kabelgebundenes Equipment.
Andererseits wären diese dann nicht international, sondern nur in der EU gültig. Unterschiede bei der Frequenzvergabe führen schon heute zu störenden Einschränkungen der nutzbaren Kanäle, wenn man sich im Hardware-Regal vergriffen und eine "internationale" Version erstanden hat.
Geschrieben von datenritter
um
13:28
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Bruce Schneier über das OpenSSL-Debakel
Nun berichtet auch Bruce Schneier über das OpenSSL-Debakel. Der interessanteste Satz:
So so.
Back when the NSA was routinely weakening commercial cryptography, their favorite technique was reducing the entropy of the random number generator.
So so.
Montag, 19. Mai 2008
Paragraphenausritt zum WLAN-Urteil
Anlässlich des sonderbaren WLAN-Urteils, über das ich hier schrieb, fragt sich Mario Behling in seinem Freifunkblog:
Nun ist Freifunk ja nicht gleichzusetzen mit freiem Internetzugang per WLAN, aber vermutlich sind Freifunker nicht mehr aber auch nicht weniger gefährdet. Richter mit eigenwilligen Sichtweisen auf die Technik gibt es überall, da muss halt noch viel Informationsarbeit geleistet werden. In dem Beitrag erwähnt Behling:
Ich dachte mir, die Paragraphen könnte man ja mal nachschlagen... "Paragraphenausritt zum WLAN-Urteil" ... »
Inwieweit könnte dieses Urteil Freifunker betreffen? Persönlich schätze ich das so ein, dass wir davon nicht betroffen sind.
Nun ist Freifunk ja nicht gleichzusetzen mit freiem Internetzugang per WLAN, aber vermutlich sind Freifunker nicht mehr aber auch nicht weniger gefährdet. Richter mit eigenwilligen Sichtweisen auf die Technik gibt es überall, da muss halt noch viel Informationsarbeit geleistet werden. In dem Beitrag erwähnt Behling:
Bär, MMR 2005, 434, Bär nimmt die Haftung über §§ 88/89 i.V.m. § 148 TKG an und sagt auch, dass § 44 BDSG betroffen ist.
Ich dachte mir, die Paragraphen könnte man ja mal nachschlagen... "Paragraphenausritt zum WLAN-Urteil" ... »
OpenSSL-Debakel zeigt: Linux selbstverständlich sicherer als Windows
Abgeleitet von XKCDs Random Number und daher unter Creative Commons BY-NC-2.5-Lizenz, siehe http://xkcd.com/license.html.
Diesen Cartoon, und eine Verarbeitung dieses Dilbert-Comics im gleichen Stil findet man zur Zeit fast überall im Netz. Und Lolcats gibt es natürlich auch.
Ein schlimmer Bug hat die Linux-Welt erschüttert. SSH-, OpenVPN- und andere X509-Schlüssel sind vorhersehbar, die Sicherheit dahin. Feiste Windows-User kringeln sich in ihren nassgeschwitzen T-Shirts vor Lachen, blöd grinsende Microsoft-Jünger zeigen mit nackten Wurstfingern auf eigentlich besser ausgestattete Betriebssysteme, spießige Neuinstallierer fühlen sich in ihrer oberflächlichen Halbmeinung dass "Sicherheitslücken ja überall drin sind", bestätigt.
Ich denke, der Spott ist unberechtigt. Ebenso wie das peinlich berührte Schweigen der Geeks und das leise Wimmern der Blogs. "OpenSSL-Debakel zeigt: Linux ... »
Geschrieben von datenritter
in SSL/TLS
um
03:58
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Freitag, 16. Mai 2008
Juristen interpretieren die Technik - heute: DHCP, SSID, IP-Adresse
Als hätte ich es geahnt, als ich über das Kommunikationsproblem zwischen Technikern und Juristen schrieb: Gericht erklärt Nutzung eines privaten, offenen WLAN zur Straftat (heise).
Seltsam, denn eigentlich ist die Sache schon vor Jahren ausführlichst von Juristen behandelt worden. Ein Artikel bei hrr-strafrecht.de von 2004 erklärt, warum die Nutzung eines offenen WLANs eben nicht strafbar sein soll.
Wenn man der heise-Meldung glauben darf, stellt das Gericht technische Fakten auf den Kopf:
Da liegt das Gericht falsch. "Juristen interpretieren die Technik - heute: ... »
Seltsam, denn eigentlich ist die Sache schon vor Jahren ausführlichst von Juristen behandelt worden. Ein Artikel bei hrr-strafrecht.de von 2004 erklärt, warum die Nutzung eines offenen WLANs eben nicht strafbar sein soll.
Wenn man der heise-Meldung glauben darf, stellt das Gericht technische Fakten auf den Kopf:
Der Begriff "Nachrichten" umfasse auch die Zuweisung einer IP-Adresse durch den Router. Diese nicht für ihn bestimmte Nachricht habe der Angeklagte "abgehört", in dem er auf die zugesandte IP-Adresse zugegriffen (...) habe. Denn die IP-Adresse sei gerade nicht für den Angeklagten bestimmt gewesen. Vielmehr werde die Festlegung, wer zur Verwendung der IP-Adresse berechtigt ist, allein vom Eigentümer des WLAN-Routers und nicht dem Gerät selbst getroffen.
Da liegt das Gericht falsch. "Juristen interpretieren die Technik - heute: ... »
Donnerstag, 15. Mai 2008
Tesladonnerstag: der Tesla Roadster (*lechz*)
Das Wort "Elektroauto" löst bei den meisten Assoziationen mit bunten Plastikeimern mit wackeligen Straßentrennscheiben aus, in denen man keine Bierkiste transportieren, nicht weit und schon gar nicht sicher fahren kann. Ökoalternativ und umbequem. Aber das ist Geschichte. Eine vernünftige Erzeugung vorausgesetzt, kann Stromverbrauch auf Rädern nämlich durchaus Spaß machen.
Bereits 2006 wurde er angekündigt, aber erst im März diesen Jahres begann endlich die Produktion des Tesla Roadster, der elektroautomobile Träume wahr werden lässt:
Wer schenkt mir so einen? ;)
In etwa vier Sekunden erreicht der 1,3 t schwere Roadster dank unverschämter 185kW Leistung die Marke von 100 km/h, die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 210 km/h. Er hat eine Reichweite von 300 bis 400 Kilometern, lässt sich in weniger als vier Stunden aufladen und wird in den USA und in Europa erhältlich sein. Allerdings muss man momentan noch 15 Monate warten, bis man den dank des niedrigen Dollarkurses nur noch 70.000 Euro (109.000 USD) teuren Elektropfeil erhält.
Die 450kg schweren Lithium-Akkus dürften alle paar Jahre ausgetauscht werden müssen, was die Ökobilanz noch etwas trübt. Der Hersteller will vorzeitige Alterung durch eine Temperaturregelung vermeiden.
Laut dem Wikipedia-Artikel zum Fahrzeug reichen bei 20.000 km Jahresfahrleistung ca. 25 m² Solarzellen, um den Energiebedarf des Fahrzeugs zu decken.
Das Magazin Classicdriver schreibt:
Doch davon kann man aufgrund der finanzkräftigen und keineswegs unbekannten Investoren wohl ausgehen.
Siehe auch: Pressemeldung von Tesla Motors zum Produktionsbeginn.
Bereits 2006 wurde er angekündigt, aber erst im März diesen Jahres begann endlich die Produktion des Tesla Roadster, der elektroautomobile Träume wahr werden lässt:
Der Tesla Roadster. Bild von Coneee unter Creative Commons BY-NC-SA-2.0-Lizenz.
Wer schenkt mir so einen? ;)
In etwa vier Sekunden erreicht der 1,3 t schwere Roadster dank unverschämter 185kW Leistung die Marke von 100 km/h, die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 210 km/h. Er hat eine Reichweite von 300 bis 400 Kilometern, lässt sich in weniger als vier Stunden aufladen und wird in den USA und in Europa erhältlich sein. Allerdings muss man momentan noch 15 Monate warten, bis man den dank des niedrigen Dollarkurses nur noch 70.000 Euro (109.000 USD) teuren Elektropfeil erhält.
Die 450kg schweren Lithium-Akkus dürften alle paar Jahre ausgetauscht werden müssen, was die Ökobilanz noch etwas trübt. Der Hersteller will vorzeitige Alterung durch eine Temperaturregelung vermeiden.
Laut dem Wikipedia-Artikel zum Fahrzeug reichen bei 20.000 km Jahresfahrleistung ca. 25 m² Solarzellen, um den Energiebedarf des Fahrzeugs zu decken.
Das Interieur des Tesla Roadster. Bild von Coneee unter Creative Commons BY-NC-SA-2.0-Lizenz.
Das Magazin Classicdriver schreibt:
Der Name Tesla ist übrigens eine Hommage an den genialen aber verkannten Erfinder Nikola Tessla (sic), der Anfang des 20. Jahrhunderts für die Durchsetzung des Wechselstroms sorgte und nebenbei den Radio-Sendeturm und die Fernsteuerung erfand, sich aber nicht gegen die geschäftstüchtigere Konkurrenz durchsetzen konnte. Es bleibt zu hoffen, dass dem Roadster ein ähnliches Schicksal erspart bleibt.
Doch davon kann man aufgrund der finanzkräftigen und keineswegs unbekannten Investoren wohl ausgehen.
Siehe auch: Pressemeldung von Tesla Motors zum Produktionsbeginn.
Kryoattacke - Video mit der EFF
Wieder mal durch hack a day habe ich etwas zur Cold-Boot-... äh.. Kryoattacke entdeckt, nämlich das folgende Video von boingboing tv:
Ab etwa 4:40 werden Gegenmaßnahmen diskutiert, inklusive einer neuen: Ein Temperatursensor könnte einen plötzlichen Temperaturabfall erkennen und den Speicherinhalt löschen. Außer vielleicht für Fallschirmspringer ist das eine nette Idee - aber nur wenn der Angreifer nichts davon weiß.
Ab etwa 4:40 werden Gegenmaßnahmen diskutiert, inklusive einer neuen: Ein Temperatursensor könnte einen plötzlichen Temperaturabfall erkennen und den Speicherinhalt löschen. Außer vielleicht für Fallschirmspringer ist das eine nette Idee - aber nur wenn der Angreifer nichts davon weiß.
Geschrieben von datenritter
um
05:20
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Mittwoch, 14. Mai 2008
Juristen vs. Techniker: ein Gedankenexperiment
Juristen haben bei Technikern einen schlechten Ruf. Nicht immer zu Recht, denn oft können Juristen Klarheit schaffen, wenn Techniker über die Wirren des Gesetzes ins Grübeln geraten — doch insbesondere andersherum ist Hilfe notwendig. Und obwohl dieser Dialog durchaus fruchtbar sein kann, kommt er selten zustande. Woran das liegt, möchte ich mit einem Gedankenexperiment zu ergründen versuchen:
"Juristen vs. Techniker: ein ... »
Donnerstag, 8. Mai 2008
Tesladonnerstag: die Tesla-Turbine
Nikola Tesla, nach dem die Einheit der magnetischen Flussdichte und eine gewisse Spule benannt sind, war ein recht einfallsreicher Erfinder. Eine seiner Kreationen ist die Tesla-Turbine, welche mit Elektrizität nur dahingehend zu tun hat, dass sie welche aus Bewegungsenergie erzeugt. Wie man so eine aus einer alten Festplatte selbst baut, steht bei instructables.com und mit Film auf der Seite des Konstrukteurs Steven Troy.
Er erklärt das Prinzip:
Seine Turbine macht übrigens 10.000 bis 15.000 Umdrehungen pro Minute.
Er erklärt das Prinzip:
In the Tesla Turbine, air, steam, oil, or any other fluid is injected at the edge of a series of smooth parallel disks. The fluid spirals inwards and is exhausted through ventilation ports near the center of the disks.
A regular blade turbine operates by transferring kinetic energy from the moving fluid to the turbine fan blades. In the Tesla Turbine, the kinetic energy transfer to the edges of the thin platters is very small. Instead, it uses the boundary layer effect, i.e. adhesion between the moving fluid and the rigid disk. This is the same effect that causes drag on airplanes.
Seine Turbine macht übrigens 10.000 bis 15.000 Umdrehungen pro Minute.
Geschrieben von datenritter
in Tesladonnerstag
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06:42
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