HDCP ist das Verfahren, mit dem HDMI-Signale verschlüsselt sind. Die ganze Technologie soll als "Kopierschutz" dienen, was an sich schon blödsinnig ist, bei digitalen Medien aber auch systembedingt gar nicht funktionieren kann. Die Industrie versucht mit HDCP einfach nur den Zugang zum Signal zu erschweren, verhindern kann sie nichts. Isotopp hat das schon mal ganz anschaulich für das Internet erklärt, und es gilt für jedes digitale Signal: Irgendwo wird es genutzt, also fällt es auch irgendwo unverschlüsselt heraus.
Im Zweifel aus dem Bildschirm.
Statt dass man die Daten direkt auf dem PC abgreift, holt man sie sich eben auf der Consumer-Hardware hinter dem Chip ab, der die Entschlüsselung macht. Das ist in einigen Fällen offenbar eine einfache Lötarbeit, der verlinkte Artikel zeigt, wie es geht.
Somit bleibt zwar eine Hürde, die die breite Masse nicht mehr überspringen kann. Vergleichsweise niedrig ist sie jedoch für Leute, die mit krimineller Absicht Urheberrechte verletzen, aber auch für Vernunftbegabte, die schlichtweg keine Lust haben, sich in der Nutzung eines Mediums, für das sie bezahlt haben, übermäßig (und damit eigentlich auch dem Geiste des Urheberrechts zuwiderlaufend) einschränken zu lassen. Vom erhöhten Stromverbrauch durch die unsinnige Verschlüsselung ganz zu schweigen.
Das Abgreifen des unverschlüsselten HDMI-Signals funktioniert vermutlich bei solchen Fernsehern, die "Fast HDMI switching" beherrschen, direkt hinter dem HDMI-4-Wege-Umschaltchip. 8 Leitungen müssen mit etwas Geschick an dünne Beinchen angelötet werden.
Monday, 5. October 2009
HDCP mit dem Lötkolben entschlüsseln
Geschrieben von datenritter
in Howtos
um
06:04
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Tags für diesen Artikel: hacking, löten, restriktionsmanagement, verbraucher, verschlüsselung, video
Friday, 5. December 2008
europäische Musikindustrie von Vernunft ergriffen
In den USA hat man sich schon lange vom digitalen Restriktionsmanagement verabschiedet, und mit slotMusic gibt es dort Musik auch auf modernen Datenträgern zu kaufen. Nun scheinen auch europäische Entscheider von einem plötzlichen Anflug gesunden Menschenverstands ergriffen: Amazon UK bietet MP3-Downloads ohne DRM an.
heise online schreibt:
Der heise-Autor vermutet, dass bald ein deutscher Ableger zu erwarten sei. Den modernen Netzmenschen und überzeugten Europäer verwirrt das natürlich, erwartet er doch, bei Amazon UK genauso einkaufen zu können wie in Deutschland. Weit gefehlt — eine Spur DRM ist im Angebot doch noch enthalten:
Seufz.
heise online schreibt:
Alle über Amazon MP3 verkauften Titel sind frei von digitalem Rechtemanagement (DRM) und werden mit einer Bitrate von 256 kBit/s angeboten.
Der heise-Autor vermutet, dass bald ein deutscher Ableger zu erwarten sei. Den modernen Netzmenschen und überzeugten Europäer verwirrt das natürlich, erwartet er doch, bei Amazon UK genauso einkaufen zu können wie in Deutschland. Weit gefehlt — eine Spur DRM ist im Angebot doch noch enthalten:
We could not process your order because of geographical restrictions
Seufz.
Monday, 22. September 2008
slotMusic - Musikindustrie wagt Schritt in die Gegenwart
Man könnte es nach all den unnützen Repressalien den (manchmal) zahlenden Kunden gegenüber für einen Aprilscherz halten: Laut einer heise-Meldung werden EMI, Sony BMG, Universal und Warner zu Weihnachten Musik auf Mini-SD-Karten anbieten. Die Karten werden mit auf stattliche 320kBit/s komprimierten MP3s gefüllt, aber vorerst nur in den USA erhältlich sein.
"slotMusic" nennt sich das. Man darf gespannt sein, wie die Preise ausfallen. Laut golem sollen es angeblich 15 US-Dollar pro Album sein. Für Musik ohne digitales Restriktionsmanagement auf einem modernen, kleinen Datenträger, könnte man das für angemessen halten.
Nur: Warum hat das so lange gedauert?
"slotMusic" nennt sich das. Man darf gespannt sein, wie die Preise ausfallen. Laut golem sollen es angeblich 15 US-Dollar pro Album sein. Für Musik ohne digitales Restriktionsmanagement auf einem modernen, kleinen Datenträger, könnte man das für angemessen halten.
Nur: Warum hat das so lange gedauert?
Tuesday, 29. April 2008
Offener Brief vom Internet zum Tag des Geistigen Eigentums
Dies ist kein politisches Blog, sondern ein technisches. Das wird auch so bleiben. Dennoch veröffentliche auch ich heute den offenen Brief vom Internet zum Tag des Geistigen Eigentums, eine Antwort auf diesen Schmarrn hier. Er stammt ursprünglich von Pavel.
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