Man nehme einen Heizdraht, stecke ihn aufgewickelt in ein paar Keramikisolatoren. Diese lege man auf ein Lüftergitter, welches auf vier langen Schrauben steht, schraube das Unterteil einer Blechdose darauf und werfe ein paar Stücke Lötzinn hinein. Fertig ist ein cooles DIY-Entlötgerät: Klick mich, ich bin ein Link.
In das heiße Lötzinn taucht man die durchgesteckten Pins des Bauteils, welches man entfernen möchte. Für SMD ist das also leider keine Lösung.
Tuesday, 11. August 2009
einfaches Entlötgerät für große Käfer
Geschrieben von datenritter
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06:10
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Monday, 10. August 2009
De Maizières Vorstellungskraft gesprengt
Berlin. Kanzleramtschef de Maizière hat sich bei der heutigen Sommerlochrede erfolgreich selbst parodiert. In einem Interview mit der Rheinischen Post stellte er die rhetorische Frage, ob das Internet völlig frei sein könne und sprach dann weiter, als müsse man genau dies annehmen.
Darüberhinaus suggerierte er eine Bedrohung der Menschen durch nicht verfolgbare Delikte und verglich das Internet mit dem Zivilrecht. Nach dieser absurd-humoristischen Einlage, mit der er auf die platte Angstmacherei anderer CDU-Politiker anspielte, präsentierte er sich in selbst als souveränen Heilsbringer, in dem er "Verkehrs"regeln für das Internet vorschlug.
Im furiosen Finale sprach de Maizière von "Scheußlichkeiten, die jede Vorstellunskraft sprengen" und machte sich so erfolgreich zum Larry der Woche.
Kritische Stimmen weisen darauf hin, dass de Maizière vielleicht nicht frewillig für Heiterkeit im Sommerloch sorgte, sondern an der gefährlichen "Browserdemenz" (med. Dementia Navigatoris) erkrankt sein könne. Zu den Symptomen, die gehäuft Poltiker über 40 heimsuchen, gehören mangelndes Verständnis einfacher Software wie Browsern (Morbus Zypries), zwanghafte Versuche, elektronische Inhalte auf Papier zu bannen (sog. "Internetausdrucker"), sowie ungewollte verbale Äußerungen, meist in Form von peinlichen, unpassenden Vergleichen (Internet-Tourette). Die Auswirkungen auf die Psyche gelten jedoch als gering, da Betroffene ausnahmslos jegliches Schamgefühl verlieren.
Andere Kritiker reagierten verhalten oder selbst parodistisch auf die Vorstellung. Viele hatten den Namen Thomas de Maizière heute zum ersten mal gehört und bereits wieder vergessen.
Darüberhinaus suggerierte er eine Bedrohung der Menschen durch nicht verfolgbare Delikte und verglich das Internet mit dem Zivilrecht. Nach dieser absurd-humoristischen Einlage, mit der er auf die platte Angstmacherei anderer CDU-Politiker anspielte, präsentierte er sich in selbst als souveränen Heilsbringer, in dem er "Verkehrs"regeln für das Internet vorschlug.
Im furiosen Finale sprach de Maizière von "Scheußlichkeiten, die jede Vorstellunskraft sprengen" und machte sich so erfolgreich zum Larry der Woche.
Kritische Stimmen weisen darauf hin, dass de Maizière vielleicht nicht frewillig für Heiterkeit im Sommerloch sorgte, sondern an der gefährlichen "Browserdemenz" (med. Dementia Navigatoris) erkrankt sein könne. Zu den Symptomen, die gehäuft Poltiker über 40 heimsuchen, gehören mangelndes Verständnis einfacher Software wie Browsern (Morbus Zypries), zwanghafte Versuche, elektronische Inhalte auf Papier zu bannen (sog. "Internetausdrucker"), sowie ungewollte verbale Äußerungen, meist in Form von peinlichen, unpassenden Vergleichen (Internet-Tourette). Die Auswirkungen auf die Psyche gelten jedoch als gering, da Betroffene ausnahmslos jegliches Schamgefühl verlieren.
Andere Kritiker reagierten verhalten oder selbst parodistisch auf die Vorstellung. Viele hatten den Namen Thomas de Maizière heute zum ersten mal gehört und bereits wieder vergessen.
endlich Regeln für dieses Internet
Kanzleramtschef Thomas de Maizière (Wer? Ach der, äh, jaja, genau...) hat mich mit folgender inhaltlich völlig sinnloser Anmerkung aufgerüttelt:
(Quellen: Rheinische Post, heise)
Das denken wir gleich mal weiter, bevor es womöglich zu spät ist. Ich sage:
Kann das Internet frei von Normen sein? Wir brauchen endlich technische Spezifikationen für das Internet. Normungsgremien werden ausgeschlossen und übergangen, es herrscht ein wirtschaftsschädigendes Chaos und es gibt viele Unfälle durch Kollisionen. Keiner weiß, wie dieses Internet eigentlich funktioniert. Wir brauchen mittelfristig eine Deutsche Internet Norm (DIN), sonst werden wir dort einen Wildwuchs erleben, der jede Vorstellungskraft sprengt!
Kann das Internet frei von Farben sein? Zur Zeit ist es doch reiner Zufall, welche Farben bei Ihnen und mir auf dem Bildschirm ankommen, da fehlt jede Vergleichbarkeit. Kreativität kommt nicht ohne Regeln aus. Wir brauchen mittelfristig Regeln der Farblehre für dieses Internet, sonst werden wir Hässlichkeiten erleben, die jede Vorstellungskraft sprengen.
Ich gehe sogar noch weiter und frage:
Kann das Internet frei von Rezepten sein? In deutschen Küchen wird erfolgreich gekocht, weil man weiß, wie man Aromen und Gewürze zu nutzen hat, das Internet jedoch ist da völlig ohne Maß. Wir brauchen mittelfristig Kochrezepte für dieses Internet, sonst werden wir Geschmacklosigkeiten erleben, die jede Vorstellungskraft sprengen.
Und jetzt alle: Internet! Regeln! Chaos! Regeln! Internet! Scheußlich! Regeln! Chaos! Scheußlich! Chaos! Regeln! Chaos! Internet! Scheußlich! Regeln! Internet! Chaos! Internet! Chaos! Internet! Regeln! Regeln! Regeln! Scheußlich! Internet! Chaos! Scheußlich! Regeln! BUMMM!!!
De Maizière ist übrigens Jurist.
Kann das Internet völlig frei sein? Müssen wir nicht die Menschen vor Denunziation, Entwürdigung oder unseriösen Geschäften schützen wie im Zivilrecht? Ähnlich wie auf den Finanzmärkten brauchen wir mittelfristig Verkehrsregeln im Internet. Sonst werden wir dort Scheußlichkeiten erleben, die jede Vorstellungskraft sprengen.
(Quellen: Rheinische Post, heise)
Das denken wir gleich mal weiter, bevor es womöglich zu spät ist. Ich sage:
Kann das Internet frei von Normen sein? Wir brauchen endlich technische Spezifikationen für das Internet. Normungsgremien werden ausgeschlossen und übergangen, es herrscht ein wirtschaftsschädigendes Chaos und es gibt viele Unfälle durch Kollisionen. Keiner weiß, wie dieses Internet eigentlich funktioniert. Wir brauchen mittelfristig eine Deutsche Internet Norm (DIN), sonst werden wir dort einen Wildwuchs erleben, der jede Vorstellungskraft sprengt!
Kann das Internet frei von Farben sein? Zur Zeit ist es doch reiner Zufall, welche Farben bei Ihnen und mir auf dem Bildschirm ankommen, da fehlt jede Vergleichbarkeit. Kreativität kommt nicht ohne Regeln aus. Wir brauchen mittelfristig Regeln der Farblehre für dieses Internet, sonst werden wir Hässlichkeiten erleben, die jede Vorstellungskraft sprengen.
Ich gehe sogar noch weiter und frage:
Kann das Internet frei von Rezepten sein? In deutschen Küchen wird erfolgreich gekocht, weil man weiß, wie man Aromen und Gewürze zu nutzen hat, das Internet jedoch ist da völlig ohne Maß. Wir brauchen mittelfristig Kochrezepte für dieses Internet, sonst werden wir Geschmacklosigkeiten erleben, die jede Vorstellungskraft sprengen.
Und jetzt alle: Internet! Regeln! Chaos! Regeln! Internet! Scheußlich! Regeln! Chaos! Scheußlich! Chaos! Regeln! Chaos! Internet! Scheußlich! Regeln! Internet! Chaos! Internet! Chaos! Internet! Regeln! Regeln! Regeln! Scheußlich! Internet! Chaos! Scheußlich! Regeln! BUMMM!!!
De Maizière ist übrigens Jurist.
Saturday, 8. August 2009
roter Riesenweberknecht
Ich habe einen Weberknecht von stattlichen 20cm entdeckt.
Laut dem Artikel Riesenkrabbler erobern Deutschland im Spiegel könnte es sich um eine aus Übersee importierte, bisher nicht zuverlässig bestimmte Art (Leiobunum sp.) handeln, die Schlafgruppen von hunderten Tieren bildet und bei Bedrohung zu wippen beginnt. Allerdings hat dieses Exemplar keinen schwarzgrünen Panzer, sondern einen roten. Lediglich die Größe ist irritierend, außerdem fallen scheinbar weiße Gelenke auf.
Von der Gesellschaft Mensch und Natur Rheinland-Pfalz gibt es eine Informationsseite über das Phänomen der Riesenweberknechte. Das Spinnen-Forum hat in den Neuigkeiten auf der Startseite Links zu Videos und Fotos der "invasiven" Art, die in der Tat etwas anders aussieht, als mein Exemplar.
Ich werde nun einen Experten fragen, wie mit dem Tier umgegangen werden soll. Schließlich könnte es sich auch um eine bedrohte einheimische Art handeln, und dass Weberknechte einem allerlei lästiges Getier vom Hals halten macht sie doch eigentlich sehr sympathisch.
Update 2009-08-09: Es handelt sich tatsächlich um einen einheimischen Leiobunum limbatum. Beruhigend, nicht wahr?
Der Zollstock war näher an der Kamera als der Weberknecht. Tatsächlich misst er mit Beinen sogar 20cm oder mehr.
Laut dem Artikel Riesenkrabbler erobern Deutschland im Spiegel könnte es sich um eine aus Übersee importierte, bisher nicht zuverlässig bestimmte Art (Leiobunum sp.) handeln, die Schlafgruppen von hunderten Tieren bildet und bei Bedrohung zu wippen beginnt. Allerdings hat dieses Exemplar keinen schwarzgrünen Panzer, sondern einen roten. Lediglich die Größe ist irritierend, außerdem fallen scheinbar weiße Gelenke auf.
Von der Gesellschaft Mensch und Natur Rheinland-Pfalz gibt es eine Informationsseite über das Phänomen der Riesenweberknechte. Das Spinnen-Forum hat in den Neuigkeiten auf der Startseite Links zu Videos und Fotos der "invasiven" Art, die in der Tat etwas anders aussieht, als mein Exemplar.
Ich werde nun einen Experten fragen, wie mit dem Tier umgegangen werden soll. Schließlich könnte es sich auch um eine bedrohte einheimische Art handeln, und dass Weberknechte einem allerlei lästiges Getier vom Hals halten macht sie doch eigentlich sehr sympathisch.
Update 2009-08-09: Es handelt sich tatsächlich um einen einheimischen Leiobunum limbatum. Beruhigend, nicht wahr?
Friday, 7. August 2009
12:34:56 - 07.08.09
Hab ich gar nicht bemerkt, aber Isotopp:
Heute war 12:34:56 - 07.08.09.
Aber eben nur, wenn man das Datum der Zeit anhängt, üblich ist es, denke ich, eher umgekehrt. Macht aber nix, denn heute war auch 07.08.09 - 10:11:12. ;-)
Heute war 12:34:56 - 07.08.09.
Aber eben nur, wenn man das Datum der Zeit anhängt, üblich ist es, denke ich, eher umgekehrt. Macht aber nix, denn heute war auch 07.08.09 - 10:11:12. ;-)
Geschrieben von datenritter
um
14:56
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Monday, 27. July 2009
Mailman-ssls 2.1.12 Sourcecode
In diesem Eintrag zu Mailman-ssls ist der gepatchte Code in Version 2.1.11 verlinkt.
Hier nun die neue Version: mailman-ssls-2.1.12.tar.bz2 herunterladen.
Und noch zwei Ergänzungen:
• Ich würde beim configure-Durchlauf noch
• Unbedingt beachten: Nur die englischen Templates der Weboberfläche wurden gepatcht. Die deutsche Oberfläche erlaubt es nicht, öffentliche Schlüssel der Listenteilnehmer einzutragen, und Mailman-ssls treibt Admins, die es auf anderen Wegen versuchen, in den Wahnsinn.
Hier nun die neue Version: mailman-ssls-2.1.12.tar.bz2 herunterladen.
Und noch zwei Ergänzungen:
• Ich würde beim configure-Durchlauf noch
--with-mail-gid=nogroup
anhängen, um Ausführungsproblemen vorzubeugen.• Unbedingt beachten: Nur die englischen Templates der Weboberfläche wurden gepatcht. Die deutsche Oberfläche erlaubt es nicht, öffentliche Schlüssel der Listenteilnehmer einzutragen, und Mailman-ssls treibt Admins, die es auf anderen Wegen versuchen, in den Wahnsinn.
Tuesday, 14. July 2009
mit Linux mal kurz auf 9 Rechnern gleichzeitig
Nur mit Linux: Mittels ClusterSSH, mit dem man sich auf mehreren Rechnern gleichzeitig einloggen kann, auf neun Maschinen parallel den Kernel aktualisieren, Grafiktreiber und Updates einspielen.
Der neue Kernel wurde natürlich nur einmal kompiliert, und zwar mit distcc. :)
Der neue Kernel wurde natürlich nur einmal kompiliert, und zwar mit distcc. :)
Saturday, 11. July 2009
Bodogate und Redefreiheit, Holocaustleugner und Nörgler
Vor ein paar Tagen hatte ich zwei Beobachtungen zu "Bodogate" beschrieben, den weitaus größeren Teil auch als Reaktion auf einen Artikel von Julia Seeliger. "Bodogate" diente dabei eigentlich nur als Aufhänger. Bodos Äußerungen sind natürlich ein Problem, völlig egal, wie man nun genau über Redefreiheit denkt. Ich wollte unter Punkt 2 klarstellen, dass unser Verständnis von Meinungsfreiheit — und das ist keine Wertung! — nicht pauschal als richtig angenommen werden darf. Wenn schon, dann sollte man erstmal verstehen, warum es das Verbot der Holocaustleugnung durch § 130 StGB bei uns gibt, anderswo aber nicht.
Thilo hat das nicht verstanden und findet die "Diskussion auf Meta-Ebene" "unsensibel". Und er fragt:
Nun, man könnte natürlich auch über weniger dunkle Kapitel sprechen, aber da gibt es keine Verbote. Und § 130 StGB verbietet eben nur die Leugnung des Holocausts. Anderen Unsinn darf man hierzulande nach Herzenslust erzählen.
Der Blogger fukami schreibt passend dazu, nachdem er bemerkt hat, dass ihm spontan die Argumente gegen Revisionismus fehlten:
Der Artikel "Freiheit auch für Irre" bei netz-gegen-nazis.de bläst ins gleiche Horn und nennt ebenfalls Argumente gegen das Verbot:
Die unterschiedlichen Bewertungen in den USA und Deutschland beleuchtet der schon einmal verlinkte Artikel bei "USA Erklärt". Ich empfehle nochmals, ihn zu lesen.
Dass die Wissenschaft durch § 130 StGB behindert oder seine Abschaffung überbeschäftigt würde, muss man übrigens nicht fürchten. In der Wikipedia steht zu lesen, dass ein Teil der Wissenschaftler dazu übergegangen ist, sich nicht mehr mit den ohnehin erlogenen "Argumenten" auseinanderzusetzen, sondern mit dem Phänomen Holocaustleugung an sich.
Zum Abschluss noch eine Portion unlustige Nörgelblogger: FIXMBR wettert auf gewohnt niedrigem Niveau gegen die Piratenpartei, der die Bürgerrechte wichtiger sind als anderen Parteien, anstatt sinnvollerweise gegen Nazis.
(Und unter dem Artikel geht die Diskussion ab.)
Thilo hat das nicht verstanden und findet die "Diskussion auf Meta-Ebene" "unsensibel". Und er fragt:
Wieso gerade am Beispiel des dunkelsten Kapitels der deutschen Geschichte eine Debatte um Redefreiheit führen?
Nun, man könnte natürlich auch über weniger dunkle Kapitel sprechen, aber da gibt es keine Verbote. Und § 130 StGB verbietet eben nur die Leugnung des Holocausts. Anderen Unsinn darf man hierzulande nach Herzenslust erzählen.
Der Blogger fukami schreibt passend dazu, nachdem er bemerkt hat, dass ihm spontan die Argumente gegen Revisionismus fehlten:
Meine Meinung zu den entsprechenden Strafgesetzen ist noch nicht so ganz ausgereift. Während Zündel und andere Spinner meinetwegen im Knast versauern können und ich nachvollziehen kann, dass die Opfer und deren Angehörige grossen Schmerz bei Äusserungen von derlei Rassisten empfinden, so glaube ich dennoch, dass wir uns der Verantwortung für das Andenken anders stellen müssen als durch das Strafrecht.
Der Artikel "Freiheit auch für Irre" bei netz-gegen-nazis.de bläst ins gleiche Horn und nennt ebenfalls Argumente gegen das Verbot:
Warum verhandelt ein deutsches Landgericht fünfzehn Monate lang gegen politisch fehlgeleitete Rentner oder wirre Rechtsanwälte? Beim Völkermord an den Juden handelt es sich schließlich um ein Staatsverbrechen, das durch zahllose Dokumente, Zeugenaussagen und Geständnisse belegt ist. Daran können Zündel und seine braunen Gesinnungsgenossen überhaupt nichts ändern.
(...)
Doch Urteile gegen Holocaust-Leugner wie Zündel werden die Neonazi-Bewegung nicht schwächen. Im Gegenteil - mit jedem Urteil hat sie einen Märtyrer mehr. Einen, der sich der vermeintlichen "jüdischen Weltverschwörung" entgegenstellt und der bereit ist, für diesen Wahn auch noch ins Gefängnis zu gehen. Im Kampf gegen Neonazis nämlich schaden solche Prozesse und Urteile mehr als sie nutzen.
Doch was noch schwerer wiegt: Sie unterhöhlen die durch Artikel 5 des Grundgesetzes geschützte Meinungsfreiheit. Dieses Recht, jede noch so abwegige These, aber auch jeden Unsinn und sogar schlimme Unwahrheit verbreiten zu dürfen, findet seine Einschränkung lediglich dort, wo konkrete Personen verunglimpft und Persönlichkeitsrechte verletzt werden. Deshalb ist auch das Zitat "Soldaten sind Mörder" durch die Meinungsfreiheit gedeckt. Weil dadurch eben keine konkrete Person benannt ist.
[Die Holocaust-Leugner] wollen die westlichen demokratischen Gesellschaften (...) vorführen und zeigen, dass die von ihnen hochgehaltenen Freiheitsrechte nur Heuchelei seien. Und sie wissen natürlich, dass sie Deutschland und den Westen beim Thema Holocaust an einer sehr empfindlichen Stelle treffen.
(...)
Das Bundesverfassungsgericht hat zwar entschieden, die Leugnung des Holocaust sei nicht durch Artikel 5 Grundgesetz gedeckt. Weil dies keine Meinungsäußerung sei, sondern eine Tatsachenbehauptung, die "erwiesen unwahr" sei. In den USA, in Kanada und auch Großbritannien hingegen wird dies anders gesehen - so unerträglich es auf den ersten Blick erscheinen mag.
(...)
Statt die deutsche Praxis zu exportieren, sollte man über ihr Ende nachdenken. Spätestens dann, wenn die letzten Überlebenden des Holocaust gestorben sind. Denn dann ist der Holocaust historisiert und seine Leugnung kein Fall mehr für den Schutz von Persönlichkeitsrechten.
Die unterschiedlichen Bewertungen in den USA und Deutschland beleuchtet der schon einmal verlinkte Artikel bei "USA Erklärt". Ich empfehle nochmals, ihn zu lesen.
Dass die Wissenschaft durch § 130 StGB behindert oder seine Abschaffung überbeschäftigt würde, muss man übrigens nicht fürchten. In der Wikipedia steht zu lesen, dass ein Teil der Wissenschaftler dazu übergegangen ist, sich nicht mehr mit den ohnehin erlogenen "Argumenten" auseinanderzusetzen, sondern mit dem Phänomen Holocaustleugung an sich.
Zum Abschluss noch eine Portion unlustige Nörgelblogger: FIXMBR wettert auf gewohnt niedrigem Niveau gegen die Piratenpartei, der die Bürgerrechte wichtiger sind als anderen Parteien, anstatt sinnvollerweise gegen Nazis.
(Und unter dem Artikel geht die Diskussion ab.)
Twitter-Plugin für Pidgin unter Debian
Das Plugin pidgin-microblog ermöglicht Abruf und Senden von Twitter-Nachrichten in Pidgin. Als Debian-Paket ist es nicht verfügbar, aber die Ubuntu-Version funktioniert.
Man trägt in /etc/apt/sources.list eine zusätzliche Zeile ein:
Und updatet die Paketlisten mit
Vorsichtshalber habe ich die Ubuntu-Quelle hinterher wieder auskommentiert.
Man trägt in /etc/apt/sources.list eine zusätzliche Zeile ein:
deb http://ppa.launchpad.net/sugree/ppa/ubuntu jaunty main
Und updatet die Paketlisten mit
aptitude update
, um dann mit aptitude install pidgin-microblog
zu installieren. Voila.Vorsichtshalber habe ich die Ubuntu-Quelle hinterher wieder auskommentiert.
Thursday, 9. July 2009
Wirklichkeitsblasen und Meinungsfreiheit - Gedanken zum Fall Bodo
Der Fall Bodo Thiesen hat für Aufsehen gesorgt. Da wird einer, der sich inakzeptabel über Juden, den Holocaust und revisionistische Literatur geäußert hat (und der mittlerweile auch nach der dritten Stellungnahme offenbar noch Polen die Schuld am zweiten Weltkrieg geben will) in ein Parteiamt gewählt, nachdem er, öffentlich auf den Sachverhalt angesprochen, patzig reagiert hat. Die Anwesenden mussten nach der Reaktion den Eindruck haben, es handele sich um eine alberne Verleumdungskampagne. Sie hatten nicht die Zeit zu recherchieren, und vom alten Vorstand wurden sie auch nicht richtig informiert. Dirk Hillbrecht erklärt hier wie es zu diesen Fehlern kam.
Bodos Reaktion kann man interpretieren. Er sei ein fehlgeleiteter Querulant sagen die einen. Die anderen sehen den braunen Wolf, der sich in die Partei der Schafe einschleicht.
Die Reaktion im Netz war natürlich großartig. Meinungen, Analysen und Recherchen überschlugen sich, es wurde gezankt, abgewiegelt und kommentiert. Ich will da gar nicht mitmachen, denn ich will eigentlich nicht politisch bloggen.
Aber mir sind zwei Phänomene aufgefallen... "Wirklichkeitsblasen und Meinungsfreiheit - ... »
Bodos Reaktion kann man interpretieren. Er sei ein fehlgeleiteter Querulant sagen die einen. Die anderen sehen den braunen Wolf, der sich in die Partei der Schafe einschleicht.
Die Reaktion im Netz war natürlich großartig. Meinungen, Analysen und Recherchen überschlugen sich, es wurde gezankt, abgewiegelt und kommentiert. Ich will da gar nicht mitmachen, denn ich will eigentlich nicht politisch bloggen.
Aber mir sind zwei Phänomene aufgefallen... "Wirklichkeitsblasen und Meinungsfreiheit - ... »
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