Der Zollstock war näher an der Kamera als der Weberknecht. Tatsächlich misst er mit Beinen sogar 20cm oder mehr.
Laut dem Artikel Riesenkrabbler erobern Deutschland im Spiegel könnte es sich um eine aus Übersee importierte, bisher nicht zuverlässig bestimmte Art (Leiobunum sp.) handeln, die Schlafgruppen von hunderten Tieren bildet und bei Bedrohung zu wippen beginnt. Allerdings hat dieses Exemplar keinen schwarzgrünen Panzer, sondern einen roten. Lediglich die Größe ist irritierend, außerdem fallen scheinbar weiße Gelenke auf.
Von der Gesellschaft Mensch und Natur Rheinland-Pfalz gibt es eine Informationsseite über das Phänomen der Riesenweberknechte. Das Spinnen-Forum hat in den Neuigkeiten auf der Startseite Links zu Videos und Fotos der "invasiven" Art, die in der Tat etwas anders aussieht, als mein Exemplar.
Ich werde nun einen Experten fragen, wie mit dem Tier umgegangen werden soll. Schließlich könnte es sich auch um eine bedrohte einheimische Art handeln, und dass Weberknechte einem allerlei lästiges Getier vom Hals halten macht sie doch eigentlich sehr sympathisch.
Update 2009-08-09: Es handelt sich tatsächlich um einen einheimischen Leiobunum limbatum. Beruhigend, nicht wahr?