Berlin. Kanzleramtschef de Maizière hat sich bei der heutigen Sommerlochrede erfolgreich selbst parodiert. In einem Interview mit der Rheinischen Post stellte er die rhetorische Frage, ob das Internet völlig frei sein könne und sprach dann weiter, als müsse man genau dies annehmen.
Darüberhinaus suggerierte er eine Bedrohung der Menschen durch nicht verfolgbare Delikte und verglich das Internet mit dem Zivilrecht. Nach dieser absurd-humoristischen Einlage, mit der er auf die platte Angstmacherei anderer CDU-Politiker anspielte, präsentierte er sich in selbst als souveränen Heilsbringer, in dem er "Verkehrs"regeln für das Internet vorschlug.
Im furiosen Finale sprach de Maizière von "Scheußlichkeiten, die jede Vorstellunskraft sprengen" und machte sich so erfolgreich zum Larry der Woche.
Kritische Stimmen weisen darauf hin, dass de Maizière vielleicht nicht frewillig für Heiterkeit im Sommerloch sorgte, sondern an der gefährlichen "Browserdemenz" (med. Dementia Navigatoris) erkrankt sein könne. Zu den Symptomen, die gehäuft Poltiker über 40 heimsuchen, gehören mangelndes Verständnis einfacher Software wie Browsern (Morbus Zypries), zwanghafte Versuche, elektronische Inhalte auf Papier zu bannen (sog. "Internetausdrucker"), sowie ungewollte verbale Äußerungen, meist in Form von peinlichen, unpassenden Vergleichen (Internet-Tourette). Die Auswirkungen auf die Psyche gelten jedoch als gering, da Betroffene ausnahmslos jegliches Schamgefühl verlieren.
Andere Kritiker reagierten verhalten oder selbst parodistisch auf die Vorstellung. Viele hatten den Namen Thomas de Maizière heute zum ersten mal gehört und bereits wieder vergessen.
Monday, 10. August 2009
De Maizières Vorstellungskraft gesprengt
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