Der Fall Bodo Thiesen hat für Aufsehen gesorgt. Da wird einer, der sich inakzeptabel über Juden, den Holocaust und revisionistische Literatur geäußert hat (und der mittlerweile auch nach der dritten Stellungnahme offenbar noch Polen die Schuld am zweiten Weltkrieg geben will) in ein Parteiamt gewählt, nachdem er, öffentlich auf den Sachverhalt angesprochen, patzig reagiert hat. Die Anwesenden mussten nach der Reaktion den Eindruck haben, es handele sich um eine alberne Verleumdungskampagne. Sie hatten nicht die Zeit zu recherchieren, und vom alten Vorstand wurden sie auch nicht richtig informiert. Dirk Hillbrecht erklärt hier wie es zu diesen Fehlern kam.
Bodos Reaktion kann man interpretieren. Er sei ein fehlgeleiteter Querulant sagen die einen. Die anderen sehen den braunen Wolf, der sich in die Partei der Schafe einschleicht.
Die Reaktion im Netz war natürlich großartig. Meinungen, Analysen und Recherchen überschlugen sich, es wurde gezankt, abgewiegelt und kommentiert. Ich will da gar nicht mitmachen, denn ich will eigentlich nicht politisch bloggen.
Aber mir sind zwei Phänomene aufgefallen...
"Wirklichkeitsblasen und Meinungsfreiheit - ... »
Thursday, 25. June 2009
vom Tesla zum Taurus: man fährt und fliegt elektrisch
Die Elektroautos kommen. Eigentlich jeder große Hersteller hat bereits rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge im Angebot, und mit elektrischen Sportwagen wird versucht, dem längst überfälligen Antriebskonzept das Flair der Besserverdienenden und damit Akzeptanz zu verschaffen.
Auf all die Meldungen einzugehen, die mir zugeflattert sind, hat keinen Sinn mehr. Deshalb nur einige ausgewählte Links:
• Der Tesla Roadster wurde vom TIME Magazine zur zweitbesten Erfindung des Jahres 2008 gewählt. Der Artikel nennt allerdings keine neuen Fakten zum Elektro-Sportwagen.
• Dafür haben die Technologie-Jubelperser von neuerdings.com den Tesla probegefahren: Teil 1 und Teil 2 des Testberichts.
• Außerdem sehenswert: Der SolarWorldNo.1 Racer.
• Wirklich schön und vielversprechend: Der e2 von aptera.
• Die Firma PoulsenHybrid rüstet normale Fahrzeuge mit Ottomotor zu Hybridfahrzeugen um.
• Soren Coughlin-Glaser hat seinen VW-Bus selbst auf reinen Elektroantrieb umgebaut.
• Bullig und leider von technischen Hindernissen und Krisenpleite bedroht: Der Chevrolet Volt. Er ist kein reines Hybridfahrzeug, wie der bekannte Toyota Prius, der Benzinmotor arbeitet ausschließlich als Generator. Das wird als "Reichweitenverlängerung" angepriesen.
• Außerdem spannend: Der elektrisch betriebene Segelflieger Taurus Elektro. Der Motor hat eine Leistung von 30kW, so dass der Ultraleichtsegler sogar motorgetrieben abheben kann. Solarzellen auf den Tragflächen hat er nicht, kostet aber nur halb so viel wie ein normaler Segler. Der Hersteller Pipistrel, benannt nach einer Fledermausart, ist in Slowenien beheimatet.
Auf all die Meldungen einzugehen, die mir zugeflattert sind, hat keinen Sinn mehr. Deshalb nur einige ausgewählte Links:
• Der Tesla Roadster wurde vom TIME Magazine zur zweitbesten Erfindung des Jahres 2008 gewählt. Der Artikel nennt allerdings keine neuen Fakten zum Elektro-Sportwagen.
• Dafür haben die Technologie-Jubelperser von neuerdings.com den Tesla probegefahren: Teil 1 und Teil 2 des Testberichts.
• Außerdem sehenswert: Der SolarWorldNo.1 Racer.
• Wirklich schön und vielversprechend: Der e2 von aptera.
• Die Firma PoulsenHybrid rüstet normale Fahrzeuge mit Ottomotor zu Hybridfahrzeugen um.
• Soren Coughlin-Glaser hat seinen VW-Bus selbst auf reinen Elektroantrieb umgebaut.
• Bullig und leider von technischen Hindernissen und Krisenpleite bedroht: Der Chevrolet Volt. Er ist kein reines Hybridfahrzeug, wie der bekannte Toyota Prius, der Benzinmotor arbeitet ausschließlich als Generator. Das wird als "Reichweitenverlängerung" angepriesen.
Elektrofahrzeug Chevrolet Volt. Man beachte das elegante Kabel. Bild gemeinfrei. Quelle: Wikipedia.
• Außerdem spannend: Der elektrisch betriebene Segelflieger Taurus Elektro. Der Motor hat eine Leistung von 30kW, so dass der Ultraleichtsegler sogar motorgetrieben abheben kann. Solarzellen auf den Tragflächen hat er nicht, kostet aber nur halb so viel wie ein normaler Segler. Der Hersteller Pipistrel, benannt nach einer Fledermausart, ist in Slowenien beheimatet.
Wednesday, 24. June 2009
unser Planet, unser Jahrtausend!
Kristian Köhntopp wird über die Talk-Runde "Unter den Linden" mit Dirk Hillbrecht und Rupert Scholz ein wenig emotional und erklärt in seinem Eintrag "Falscher Planet, falsches Jahrtausend", warum er gewissermaßen der echteste aller Netzbürger ist.
Zitat:
Aha. (Ein ziemlich altbackenes Statement irgendwie.)
Rupert Scholz lebt vermutlich nicht online. Aber er lebt auf diesem Planeten und in diesem Jahrtausend... "unser Planet, unser Jahrtausend!" vollständig ... »
Zitat:
Ich lebe online.
Aha. (Ein ziemlich altbackenes Statement irgendwie.)
Rupert Scholz lebt vermutlich nicht online. Aber er lebt auf diesem Planeten und in diesem Jahrtausend... "unser Planet, unser Jahrtausend!" vollständig ... »
Tuesday, 23. June 2009
Kris erklärt Procmail - ich nehme Maildrop
Kristian Köhntopp erklärt schön einfach für Einsteiger, wie Procmail funktioniert.
Allerdings wird Procmail zunehmend unbeliebt. Eine einfachere Syntax hat Couriers Maildropfilter.
Ein Filter, der Mails, die nicht eine bestimmte Empfängeradresse tragen, in einen speziellen Ordner sortiert und alle anderen dorthin kopiert, sieht dort z.B. so aus:
(Die
Allerdings wird Procmail zunehmend unbeliebt. Eine einfachere Syntax hat Couriers Maildropfilter.
Ein Filter, der Mails, die nicht eine bestimmte Empfängeradresse tragen, in einen speziellen Ordner sortiert und alle anderen dorthin kopiert, sieht dort z.B. so aus:
if ( /^To:.*@datenritter.*/ || /^To:.*datenritter@mailhost.zuhause.local.*/ )
{
cc $HOME/Maildir/.komisches
to $HOME/Maildir
}
else
{
to $HOME/Maildir/.komisches
}
(Die
to
-Zeile im ersten Block kann man auch weglassen.)
Geschrieben von datenritter
in Howtos
um
11:58
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Tags für diesen Artikel: mail
Sunday, 21. June 2009
Piraten und Ninjas: Emacs oder Vi?
Angesichts der vielen kleinen Erfolge der Piratenpartei in den letzten Wochen möchte ich auf die Diskussion einer wichtigen Angelegenheit bei philosecurity hinweisen. Sherri stellt fest, dass Piraten Emacs und Ninjas Vi benutzen, und erklärt das mit farbigen Abbildungen und überzeugenden Einsichten:
Lesenswert!
(Sollte das zum Dogma werden, muss ich allerdings eine Ninjapartei gründen...)
:wq
Vi has two modes:
* Command mode - Stealthily leap from line to line, over sentences, leaving no trace.
* Insert mode - Text everywhere
Ninjas have two modes:
* Stealth mode - Silently leap from tree to tree, over fences, leaving no trace
* Battle mode - Bodies everywhere
Lesenswert!
(Sollte das zum Dogma werden, muss ich allerdings eine Ninjapartei gründen...)
:wq
Geschrieben von datenritter
um
15:15
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Tags für diesen Artikel: humor
der NetworkManager, TAP-Devices und VPNs
Die Distribution Ubuntu dürfte mit ihrem Sinn für Benutzerfreundlichkeit wesentlich dazu beigetragen haben, dass sich der NetworkManager (Homepage), ursprünglich ein Projekt von Red Hat, durchgesetzt hat. Er konfiguriert Netzwerkschnittstellen automatisch und macht damit Linux-Notebooks eigentlich erst richtig benutzbar.
Die Idee, dass ein User die Netzwerkschnittstellen konfigurieren könnte, war der Linux-Welt lange Zeit fremd. Doch das Überall-Netz setzt sich durch und WLANs machen schnelle Wechsel erforderlich.
Zum Daemon gibt es grafische Helferlein, wie den KNetworkManager für KDE, mit denen auch Unbedarfte "mal eben schnell" den WLAN-Zugang einrichten können. Mittlerweile beherrscht er sogar VPNs.
Man versuche zum Vergleich, OpenVPN unter Windows für User ohne Administratorrechte aufzusetzen. Ein schlechter Scherz.
Dennoch ist es gut zu wissen, wie man dem NetworkManager bei Bedarf Einhalt gebietet, zum Beispiel wenn man sein VPN unabhängig eingerichtet hat. Denn der NetworkManager startet den DHCP-Client, wenn kein Server da ist, und ein auf der Konsole manuell konfiguriertes Interface setzt er schnell mal zurück.
Beispiele in der Dokumentation des Debian-Pakets erklären, welche Interfaces von NetworkManager kontrolliert werden, und welche nicht:
Da ein beispielsweise von OpenVPN erzeugtes TAP- oder TUN-Device normalerweise nicht in /etc/network/interfaces eingetragen ist, greift die Regel aus Beispiel 5, und der NetworkManager nimmt dem TAP-Device schnell wieder die IP weg, nachdem OpenVPN sie und die zugehörigen Netzwerk-Routen gesetzt hat.
Eine gleichzeitige manuelle Konfiguration gelingt hingegen, weil sie erst nach dem Eingriff stattfindet, und daher eine gewisse Zeit bestehen bleibt. Das Logfile von OpenVPN behauptet, alles sei ok. Die Verwirrung ist perfekt, der Administrator beißt wutentbrannt in die Tastatur.
Wenn man weiß, wie es geht, ist es einfach: Ein Eintrag
Die Idee, dass ein User die Netzwerkschnittstellen konfigurieren könnte, war der Linux-Welt lange Zeit fremd. Doch das Überall-Netz setzt sich durch und WLANs machen schnelle Wechsel erforderlich.
Zum Daemon gibt es grafische Helferlein, wie den KNetworkManager für KDE, mit denen auch Unbedarfte "mal eben schnell" den WLAN-Zugang einrichten können. Mittlerweile beherrscht er sogar VPNs.
Dialogfenster zur VPN-Einrichtung im KNetworkManager.
Man versuche zum Vergleich, OpenVPN unter Windows für User ohne Administratorrechte aufzusetzen. Ein schlechter Scherz.
Dennoch ist es gut zu wissen, wie man dem NetworkManager bei Bedarf Einhalt gebietet, zum Beispiel wenn man sein VPN unabhängig eingerichtet hat. Denn der NetworkManager startet den DHCP-Client, wenn kein Server da ist, und ein auf der Konsole manuell konfiguriertes Interface setzt er schnell mal zurück.
Beispiele in der Dokumentation des Debian-Pakets erklären, welche Interfaces von NetworkManager kontrolliert werden, und welche nicht:
1.)
auto wlan0
iface wlan0 inet dhcp
-> This device is managed by NM.
1.a)
allow-hotplug eth0
iface eth0 inet dhcp
-> This device is managed by NM
2.)
auto wlan0
iface wlan0 inet dhcp
wpa-conf /etc/wpa_supplicant/wpa_supplicant.conf
-> This devices is *not* managed by NM because it has additional options.
3.)
iface wlan0 inet dhcp
-> This device is *not* managed by NM because it is not set to "auto".
4.)
iface eth0 inet static
address 192.168.1.10
netmask 255.255.255.0
gateway 192.168.1.1
-> This device is *not* managed by NM because it is configured as "static" and
has additional options.
5.)
Device is not listed in /etc/network/interfaces.
-> Device is managed by NM.
Da ein beispielsweise von OpenVPN erzeugtes TAP- oder TUN-Device normalerweise nicht in /etc/network/interfaces eingetragen ist, greift die Regel aus Beispiel 5, und der NetworkManager nimmt dem TAP-Device schnell wieder die IP weg, nachdem OpenVPN sie und die zugehörigen Netzwerk-Routen gesetzt hat.
Eine gleichzeitige manuelle Konfiguration gelingt hingegen, weil sie erst nach dem Eingriff stattfindet, und daher eine gewisse Zeit bestehen bleibt. Das Logfile von OpenVPN behauptet, alles sei ok. Die Verwirrung ist perfekt, der Administrator beißt wutentbrannt in die Tastatur.
Wenn man weiß, wie es geht, ist es einfach: Ein Eintrag
iface tap0 inet manual
in /etc/network/interfaces behebt das Problem. (Der NetworkManager sollte neu gestartet werden.) Das TAP-Device bleibt wie in Beispiel 3 unangetastet, das VPN funktioniert.
Sunday, 7. June 2009
nicht glücklich mit ReiserFS
Das Dateisystem ReiserFS wird nicht mehr gepflegt, zumindest nicht in Version 3. Das ist bedauerlich, denn ReiserFS kann viele kleine Dateien platzsparend speichern und hat auch sonst ein paar Vorzüge. Allerdings scheint es einen ernsthaften Bug zu geben.
Wie hier beschrieben, habe ich versucht, die Änderungszeitstempel von einigen hunderttausend Dateien zu setzen.
Das Problem: Mit dem Kernel 2.6.26-xen-686 (Debian) gibt es nach etwa 1000 bis 7000 Änderungen auf einem ReiserFS (auf einem Raid5) einen plötzlichen Reset. Das ist nicht das, was man normalerweise von Linux erwartet. Nun muss ich wohl auch von ReiserFS abraten.
Mit dem Kernel 2.6.22-3-k7 und ext3 ging das ganze problemlos, aber die Dateisystemumstellung machte natürlich eine weitere Umkopieraktion nötig.
Wie hier beschrieben, habe ich versucht, die Änderungszeitstempel von einigen hunderttausend Dateien zu setzen.
Das Problem: Mit dem Kernel 2.6.26-xen-686 (Debian) gibt es nach etwa 1000 bis 7000 Änderungen auf einem ReiserFS (auf einem Raid5) einen plötzlichen Reset. Das ist nicht das, was man normalerweise von Linux erwartet. Nun muss ich wohl auch von ReiserFS abraten.
Mit dem Kernel 2.6.22-3-k7 und ext3 ging das ganze problemlos, aber die Dateisystemumstellung machte natürlich eine weitere Umkopieraktion nötig.
Backups! 10: modification time wiederherstellen
Wegen eines Fehlers beim Umkopieren eines großen Datenbestands sind mir die Änderungszeitstempel (modification time, mtime) abhanden gekommen. Ein weiterer guter Grund, ein Backup zu haben!
Um die Zeitstempel wiederherzustellen, ohne die Dateien selbst zu überschreiben, habe ich aus dem Backup eine Liste erzeugt, in der Dateipfade und Zeiten getrennt durch
Die Einträge in dirfilelist.txt sehen dann etwa so aus:
Das folgende Script liest diese gespeicherten Daten und ändert die Dateien auf dem Zielsystem:
Die äußere Schleife bewirkt, dass die Liste gleich um die abgearbeiteten Einträge (evtl. abzüglich einer Zeile zu wenig) bereinigt wird, verhindert aber, dass das Script terminiert. Man kann es also auch mal abbrechen, muss dafür aber die Logfiles im Auge behalten.
Die Scripte sind nicht unbedingt elegant, und natürlich gibt es viel Raum für Verbesserungen. Vor allem an der Geschwindigkeit lässt sich sicher noch etwas machen, wenn man z.B. Aufrufe von stat einspart.
Wie dem auch sei: Have a backup!
Um die Zeitstempel wiederherzustellen, ohne die Dateien selbst zu überschreiben, habe ich aus dem Backup eine Liste erzeugt, in der Dateipfade und Zeiten getrennt durch
" #+# "
gespeichert werden. Das geht z.B. mit stat
, und zwar so:#!/bin/sh
ifs_backup="$IFS"
TARGETDIR=/actual/place
find . | while IFS= read -r DIRFILE; do
IFS="$ifs_backup"
MODTIME=`stat -c %y "${DIRFILE}"|sed -s "s/\..*//"`
DIRFILE2="${TARGETDIR}"`echo -n "${DIRFILE}"|sed -s "s/^.//"`
echo "${DIRFILE2} #+# ${MODTIME}">> dirfilelist.txt
done
Die Einträge in dirfilelist.txt sehen dann etwa so aus:
/home/adorno/test/script.sh #+# 2009-06-06 15:23:00
Das folgende Script liest diese gespeicherten Daten und ändert die Dateien auf dem Zielsystem:
#!/bin/sh
ifs_backup="$IFS"
while true; do
COUNT=0
cat dirfilelist.txt | while IFS= read -r DIRFILE; do
IFS="$ifs_backup"
DIRFILE2=`echo "${DIRFILE}"|sed -s "s/\ #+#\ .*//"`
NEWMODTIME=`echo "${DIRFILE}"|sed -s "s/.*\ #+#\ //"`
if [ -e "${DIRFILE2}" ]; then
MODTIME=`stat -c %y "${DIRFILE2}"|sed -s "s/\..*//"`
touch -cm -d "${NEWMODTIME}" "${DIRFILE2}"
NEWTIME=`stat -c %y "${DIRFILE2}"|sed -s "s/\..*//"`
echo "${DIRFILE2} has modification time ${MODTIME}, changed to ${NEWMODTIME}. Result: ${NEWTIME}" >> mtimeset.log
COUNT=$((COUNT + 1))
else
echo ${DIRFILE2}" does not exist!" >> mtimeset_error.log
fi
if [ ${COUNT} -gt 10000 ]; then
echo "Deleting 10000 lines from dirfilelist.txt."
sed '10001,$w dirfilelist2.txt' dirfilelist.txt >/dev/null
mv dirfilelist2.txt dirfilelist.txt
break;
fi
done
done
Die äußere Schleife bewirkt, dass die Liste gleich um die abgearbeiteten Einträge (evtl. abzüglich einer Zeile zu wenig) bereinigt wird, verhindert aber, dass das Script terminiert. Man kann es also auch mal abbrechen, muss dafür aber die Logfiles im Auge behalten.
Die Scripte sind nicht unbedingt elegant, und natürlich gibt es viel Raum für Verbesserungen. Vor allem an der Geschwindigkeit lässt sich sicher noch etwas machen, wenn man z.B. Aufrufe von stat einspart.
Wie dem auch sei: Have a backup!
Wednesday, 3. June 2009
Sind das alles Freaks? Ja.
In einem aktuellen Artikel im Reizzentrum fragt der Autor:
Wie bitte, die Computer Bild? Nun, natürlich sind das alles Freaks. (Verdammt!)
Und zwar im negativen Sinne. Sie sind die "Auskenner", die für Bekannte Windows installieren und "geheime Tuning-Tipps" anwenden, die Festplatten durch "überformatieren" zu löschen versuchen und hinter "Desktop-Firewalls" Schutz suchen. Sie saugen die "heißesten Tools" aus dem Netz, haben megapixeltriefende Digitalkameras aus dem Geil-Markt, halten den "Farbraum" aber für eine Goa-Disko.
Die — Zitat: "blasssen, pickeligen Computerfrettchen" von früher, die Nerds, nutzten ihr Hirn überdurchschnittlich. Bei vielen ComputerBLÖD-Lesern darf man das wohl bezweifeln. Das Heftchen ist mir weder für die Vermittlung abstrakten Hintergrundwissens noch für seine bürgerrechtsfreundliche Linie bekannt. Umso verwunderlicher, dass die rhetorisch gemeinte Frage auch von netzpolitik.org zitiert wird.
Sicher, es ist gut, dass die IT den Mainstream erreicht hat, dass komplizierte aber alltägliche Dinge auf das Maß der Massen heruntergebrochen werden. Doch was populär ist, wird nicht unbedingt verstanden. Der Ewige September gräbt Spuren in den digitalen Acker, in denen die Springer-Presse dem Tross nun dankbar hinterherfährt. Die dreiviertelmillion Computer-BILD-Leser sind keine Geeks und auch keine Innenexperten.
Sie sind zwar nicht mehr zu denen zu zählen, die im (wirklich großartigen) Spiegel-Online-Artikel "Die Generation C64 schlägt zurück" als "digitale Immigranten" bezeichnet werden, aber noch — da bin ich Pessimist — bilden sie zum Teil den Nährboden für Stoppschildpropaganda und Angstrhetorik.
Und dann ist da noch das nervtötende, verständnislose Geseier von Leuten, die selbst keinen C64 hatten, und finden, dass ihre Generation ganz anders heißen sollte. Da ein sarkastisches "Ohhhh, Mitleid!" ihnen wohl nicht als Augenöffner reichen wird, versuchen wir es mal mit harten Fakten aus der Wikipedia:
(Hervorhebungen von mir.)
Einen Atari oder Amiga oder sowas gehabt zu haben ist ok. Nicht in Assembler programmiert zu haben ist ok. Auch später dazugekommen zu sein ist ok. Aber dumme Bemerkungen über den C64 sind peinlich.
Der Commodore 64 war ein Massenphänomen der IT, die damals noch EDV hieß, und der Einstieg verdammt vieler in eine Welt, aus der dann später irgendwann mal das Internet hervorging. Peek, Poke und RS232 erlaubten den kreativen, respektlosen Umgang mit der Technik. Der Soundchip SID prägte eine eigene Stilrichtung der Musik. Undokumentierte Funktionen und wilde Hacks brachten unerwartete Grafikzaubereien hervor, in der Demoszene gibt es noch heute Wettbewerbe mit dem C64. (Und die Spiele waren sowieso die besten.)
"Generation C64" ist also nicht minder korrekt als "Generation Golf" — zu der gehören auch die Opelfahrer. Face it.
Die Computerbild hat in 01/2009 eine verkaufte Auflage von 735.717 Exemplaren (Quelle IVW). Sind das alles Freaks oder doch Menschen die uns täglich auf der Strasse begegnen?
Wie bitte, die Computer Bild? Nun, natürlich sind das alles Freaks. (Verdammt!)
Und zwar im negativen Sinne. Sie sind die "Auskenner", die für Bekannte Windows installieren und "geheime Tuning-Tipps" anwenden, die Festplatten durch "überformatieren" zu löschen versuchen und hinter "Desktop-Firewalls" Schutz suchen. Sie saugen die "heißesten Tools" aus dem Netz, haben megapixeltriefende Digitalkameras aus dem Geil-Markt, halten den "Farbraum" aber für eine Goa-Disko.
Die — Zitat: "blasssen, pickeligen Computerfrettchen" von früher, die Nerds, nutzten ihr Hirn überdurchschnittlich. Bei vielen ComputerBLÖD-Lesern darf man das wohl bezweifeln. Das Heftchen ist mir weder für die Vermittlung abstrakten Hintergrundwissens noch für seine bürgerrechtsfreundliche Linie bekannt. Umso verwunderlicher, dass die rhetorisch gemeinte Frage auch von netzpolitik.org zitiert wird.
Sicher, es ist gut, dass die IT den Mainstream erreicht hat, dass komplizierte aber alltägliche Dinge auf das Maß der Massen heruntergebrochen werden. Doch was populär ist, wird nicht unbedingt verstanden. Der Ewige September gräbt Spuren in den digitalen Acker, in denen die Springer-Presse dem Tross nun dankbar hinterherfährt. Die dreiviertelmillion Computer-BILD-Leser sind keine Geeks und auch keine Innenexperten.
Sie sind zwar nicht mehr zu denen zu zählen, die im (wirklich großartigen) Spiegel-Online-Artikel "Die Generation C64 schlägt zurück" als "digitale Immigranten" bezeichnet werden, aber noch — da bin ich Pessimist — bilden sie zum Teil den Nährboden für Stoppschildpropaganda und Angstrhetorik.
Und dann ist da noch das nervtötende, verständnislose Geseier von Leuten, die selbst keinen C64 hatten, und finden, dass ihre Generation ganz anders heißen sollte. Da ein sarkastisches "Ohhhh, Mitleid!" ihnen wohl nicht als Augenöffner reichen wird, versuchen wir es mal mit harten Fakten aus der Wikipedia:
Er gilt mit über 30 Mio. verkauften Geräten als der meistverkaufte Heimcomputer weltweit. Der C64 ermöglichte mit seiner umfangreichen Hardwareausstattung zu einem erschwinglichen Preis (erst nach einer teureren Anfangsphase) einer ganzen Generation von Jugendlichen in den 1980er Jahren erstmals einen Zugang zu einem für diese Zeit leistungsstarken Rechner.
(Hervorhebungen von mir.)
Einen Atari oder Amiga oder sowas gehabt zu haben ist ok. Nicht in Assembler programmiert zu haben ist ok. Auch später dazugekommen zu sein ist ok. Aber dumme Bemerkungen über den C64 sind peinlich.
Der Commodore 64 war ein Massenphänomen der IT, die damals noch EDV hieß, und der Einstieg verdammt vieler in eine Welt, aus der dann später irgendwann mal das Internet hervorging. Peek, Poke und RS232 erlaubten den kreativen, respektlosen Umgang mit der Technik. Der Soundchip SID prägte eine eigene Stilrichtung der Musik. Undokumentierte Funktionen und wilde Hacks brachten unerwartete Grafikzaubereien hervor, in der Demoszene gibt es noch heute Wettbewerbe mit dem C64. (Und die Spiele waren sowieso die besten.)
"Generation C64" ist also nicht minder korrekt als "Generation Golf" — zu der gehören auch die Opelfahrer. Face it.
"Brotkasten" und andere historische Homecomputer im Computermuseum der "Kiberpipa" (Cyberpipe) in Ljubljana, Slowenien.
Geschrieben von datenritter
in Geschreibsel
um
23:52
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Tags für diesen Artikel: historisches
Friday, 8. May 2009
Das Märchen von der QWERTY-Bremse
Dass die Tastenanordnung auf der QWERTY-Tastatur extra zum Ausbremsen der Schreiberlinge gedacht war, scheint tatsächlich ein Märchen zu sein, das gerne von denjenigen, die Dvorak für das bessere Layout halten, propagiert wird. Ob Dvorak besser ist oder nicht, ist aber bis heute ungeklärt.
Randall Munroe spricht durch den "Brunnen der unangenehmen Wahrheiten":
Auch laut einem Artikel bei ZEIT Online gab es im 19. Jahrhundert viele Layouts, von denen keines aus Wettbewerben als das schnellste hervorging. Doch entwickelte sich QWERTY durch die marktbeherrschende Stellung der Firma Typewriter zum Standard. Die lange Erklärung:
(Hervorhebungen von mir.)
Der Wikipedia-Artikel wurde mittlerweile angepasst.
Interesting Thing of the Day hat eine relativ kurze Zusammenfassung der Kontroverse um Dvorak und QWERTY. Und zieht danach ebenfalls das Fazit, dass es kein Ergebnis gibt:
Randall Munroe spricht durch den "Brunnen der unangenehmen Wahrheiten":
Auch laut einem Artikel bei ZEIT Online gab es im 19. Jahrhundert viele Layouts, von denen keines aus Wettbewerben als das schnellste hervorging. Doch entwickelte sich QWERTY durch die marktbeherrschende Stellung der Firma Typewriter zum Standard. Die lange Erklärung:
Warum trotzdem nicht alle Welt damit schreibt, erklären [die US-Wirtschaftswissenschaftlern Stan Liebowitz und Stephen Margolis] mit dem enormen Aufwand für eine Umstellung. Sobald Qwerty einmal etabliert gewesen sei, habe kein neues System mehr eine Chance gehabt, weder das von Dvorak noch beispielsweise die sogenannten "Akkord-Tastaturen" mit nur fünf Tasten, die man einhändig bedient, indem man für jeden Buchstaben einen Akkord aus mehreren Tasten greift, was die andere Hand freiläßt, um die Maus am Computer zu führen.
Das Qwerty-Beispiel führen Ökonomen gern an, um die Theorie der path dependence zu belegen, der Abhängigkeit von dem Pfad, den man einmal eingeschlagen hat. Diese Theorie besagt, daß sich mehr oder weniger zufällig auf dem Markt bestimmte Standards durchsetzen, die nicht unbedingt die beste Lösung sein müssen. Aber sobald sie sich etabliert haben, sind sie kaum mehr zu verdrängen.
(Hervorhebungen von mir.)
Der Wikipedia-Artikel wurde mittlerweile angepasst.
Interesting Thing of the Day hat eine relativ kurze Zusammenfassung der Kontroverse um Dvorak und QWERTY. Und zieht danach ebenfalls das Fazit, dass es kein Ergebnis gibt:
The ferocity with which both pro- and anti-Dvorak views are evangelized in some circles rivals that of a religious or political cause. Both sides selectively downplay or emphasize whichever facts suit them best, and there’s precious little research on the subject that’s both truly objective and modern enough to have been performed using computers rather than typewriters. Anecdotally, Dvorak users frequently cite greater comfort as one reason for preferring it, and some claim that because Dvorak involves less finger movement, it’s less likely to contribute to repetitive stress injuries. Opponents counter that if you truly can type faster with Dvorak, then the increased number of movements will offset the ergonomic gains made by the decreased range of motion. And the debate goes on and on
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