Wer glaubt, keine Zeit für den Artikel zu haben ist doof, soll aber nicht auch noch gänzlich dumm bleiben. Daher werde ich die — mit geringem Abstand — besten Absätze hier zitieren:
Ich definiere “Arbeit” schon immer als “Tätigkeit, die ich eigentlich nicht tun möchte”. Arbeit ist etwas, was mir nicht behagt. Nur kurze Zeit in meinem Leben war ich in Situationen, wo ich eine “Arbeit” übernommen habe und es hat jeweils nicht lange - meist wenige Wochen - gedauert und ich war auf und davon. Weil ich es einfach nicht kann.
Tätigkeiten, die mir liegen, sind keine Arbeit. Ich habe kein gutes Wort dafür, es ist einfach das, was ich tue. Ich rolle stets mit den Augen, wenn mir z.B. Leute unterstellen, ich würde noch “arbeiten”, nur weil ich nachts in einer Bar sitze und an langen Texten, Source Code oder was auch immer tippe. “Nein”, sage ich dann immer, “ich mach doch nur…” und verstumme dann meist, weil es ja eh keiner verstehen würde.
Ein Studium ist mit Grundeinkommen kein Balanceakt mehr zwischen Nebenjob und Bafögrückzahlung. Ein Kind großzuziehen ist nicht mehr mit Gefahr des Verlustes auf einen grundsätzlichen Lebensstandard verbunden. Der Lebensabend kann in Würde begangen werden. Man gewinnt Ruhe, seine Schritte im Leben zu planen.
(In diesem Aspekt steckt auch ein Sicherheits-Gedanke. Sicherheit nicht nur wie in "Safety", sondern auch wie in "Security".)
Überhaupt wird es Zeit, den Ist-Zustand stärker zu hinterfragen, denn ich denke es ist offensichtlich, dass unsere Marktwirtschaft derzeit weder ausreichend sozial noch unsere Solidarität ausreichend implementiert ist.
Ich glaube, dass das immer mehr Menschen tun: Den Ist-Zustand hinterfragen. Und das ist ja dann doch wieder irgendwie technisch.
Update: Nach einer kleinen Diskussion mit jemandem aus dem Sozialwesen möchte ich denen, die über das eigentliche Thema weiter nachdenken möchten, ein paar Stichworte mit auf den Weg geben: Eigenaktive vs. passive Menschen, Soldatensold, Motivation, Wikipedia, Altenpflege, "was kommt unter dem Strich insgesamt raus", Zivildienst, FSJ, Faulheit, Kreativität, ausgetretene Pfade vs. neue Ideen. Da stecken viele Gedanken drin, die unabhängig von der Frage nach der volkswirtschaftlichen Realisierbarkeit einfach mal gedacht werden sollten. Aber nicht von mir hier.