Elektronische Schließsysteme mögen raffiniert sein, und der technophile Geek von heute achtet natürlich darauf, keine mies oder gar nicht verschlüsselten Funk-Systeme aus dem Elektronikkatalog zu kaufen. Geräte mir Karten müssen idealerweise gegen das Kopieren der Karten geschützt sein, solche mit Zahlenfeldern gegen Öffnung durch Fremde und Vandalismus. Bei Stromausfall darf sich die Tür nicht einfach entriegeln — für den Notausgang braucht es eine spezielle Lösung.
Doch nun brauchen solche Schließsysteme auch eine elektromagnetische Abschirmung. Denn Barry Wels, ein Lockpicker, entwickelt hatte die Idee, den Elektromotor, der den Mechanismus antreibt, einfach mit Hilfe eines Magnetfelds zu drehen.
Thursday, 19. June 2008
magnetischer Angriff auf elektronische Schlösser
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Tags für diesen Artikel: lockpicking, sicherheit
Der Blogger-Fragenkatalog des Bundestags
Netzpolitik.org-Autor Markus Beckedahl fragt seine Leser, warum das heutige Expertengespräch zum Thema "Online-Journalismus" des Unterausschuss' Neue Medien im Bundestag nicht-öffentlich ist. Hätte er im Büro von Grietje Staffelt nachgefragt, so hätte er vermutlich erfahren, dass man ein Versehen vermutet, weil darüber nicht abgestimmt wurde. Ist das vielleicht der Unterschied zwischen "Online"- und "Offline"-Journalismus?
Der Unterausschuss will es offenbar herausfinden, denn er hat einige — man darf annehmen politische — Blogger eingeladen, und die bekamen vorab einen Fragenkatalog zugesandt, über dessen komplizierte und auf den ersten Blick tendenziös wirkende Fragen sich der ein oder andere nun mokieren wird.
Wie kommt es zu diesem Eindruck? Haben wir vielleicht zuviele IT-unkundige Juristen im Bundestag?
(Aus Gründen der Lesbarkeit wird im Folgenden nur die "historische" Pluralform mit männlicher Endung verwendet.)
Eine weit verbreitete Ansicht ist ja, dass im Bundestag nur Juristen und Lehrer säßen. Das ist falsch, es sind lediglich die mit Abstand am stärksten vertretenen Berufsgruppen.
Die Juristen sind die größte mit momentan 143 (23,3%) der 614 Abgeordneten. Fast ein Viertel also. Unklar ist, wie Abgeordnete wie Christoph Waitz, die juristisch ausgebildet aber nicht tätig sind, in der Statistik des Bundestages erfasst sind.
Die zweitgrößte Gruppe ist die der Gymnasiallehrer, zwar mit abgeschlagenen 34 Abgeordneten (5,5%), zählt man aber alle Lehrer und Erzieher zusammen, kommt man auf immerhin 81 (13,19%), also etwa ein Achtel. Zusammen mit allen Arten von Pädagogen, Erziehungswissenschaftlern, Sozialarbeitern und (etwas unscharf) Philologen und Germanisten sind es 112 (18,24%).
Alle technischen Berufe kommen nach meiner Zählung auf 7,8% (48), die Abgrenzung ist hier noch schwieriger. (Gezählt: Ingenieure inklusive Wirtschaftsingenieure aber ohne Landespflege, Forstwirtschaft o.ä., Chemiker, Informatiker, Datenverarbeitungsfachleute (?), aber keine Arbeiter oder Handwerker, auch der/die Lokfüher/in nicht.)
Außerdem gibt es noch 5 Mathematiker (0,81%).
Im Unterausschuss Neue Medien sind die Juristen mit einem Drittel noch stärker vertreten (3 von 9), aber es gibt auch Journalisten (2) und eine Pädagogin, einen Kulturwissenschaftler und Jörg Tauss. Letztgenannter ist ein Paradebeispiel dafür, dass es durchaus Überschneidungen gibt, denn er war sowohl als Journalist als auch als Gewerkschaftssekretär tätig, gelernt hat er aber Versicherungskaufmann. Gerüchten zufolge besitzt er eine hohe Kompetenz in IT-Sachfragen.
Bei den Vertretern zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Man muss sich also davor hüten, die Ausschussmitglieder lediglich nach ihrem Beruf einzuschätzen. Dennoch lassen die Formulierungen des Fragenkatalogs teilweise tief blicken. Hier wird Politik gemacht, und das heißt, dass man Blogs als Phänomen betrachtet und auch schon mal Fragen stellt, die technisch betrachtet gar keinen Sinn ergeben.
Sonderbar ist zunächst einmal das "Online" vor dem "Journalismus". "Offline-Journalismus" kenne ich jedenfalls keinen mehr. Vereinsblätter und Schülerzeitungen sind ebenso "online" wie die etablierten Tageszeitungen und die öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehsender, Satiremagazine, Test-Hefte und Angelmagazine. Möglicherweise bezieht man sich mit "online" explizit auf die Art der Informationsgewinnung. Doch auch Blogger haben Kundschafter vor Ort, Kontakte in ferne Länder, und zumindest einige schreiben über ihr durchaus reales eigenes Leben. Dem Techniker sei die hochgezogene Augenbraue also gegönnt, denn die Fragesteller scheinen selbst noch Probleme mit der Abgrenzung zu haben. Die sollen nun die befragten Blogger liefern.
Im folgenden nun die ungeprüft von immateriblog.de übernommenen Fragen, mit denen der juristisch geprägte Bundestag das Thema Blogs mit spitzen Fingern anfasst. Den ein oder anderen unaufgeforderten Kommentar kann ich mir nicht verkneifen:
1. Wie lässt sich Online-Journalismus definieren?
In dem man sich überlegt, was Offline-Journalismus ist, und dann das Gegenteil davon nimmt.
2. Wie wird sich der Online-Journalismus – auch hinsichtlich seiner Nutzung – entwickeln?
Veröffentlichungen im Netz sind weder neu noch unüblich, eine bislang unbekannte Tendenz ist wohl kaum zu erwarten.
3. Wie kann man seriösen Online-Journalismus und auch seriöse journalistische Blogs abgrenzen von anderen Formen der Kommunikation im Internet, beispielsweise in Blogs und in Foren?
Genauso wie man es bisher auch gemacht hat: In dem man die Veröffentlichungen kritisch betrachtet.
4. Wie verändern die Blogs die "tradierte" Medienlandschaft?
Sie wird vielfältiger und unabhängiger, aber auch extremer.
5. Was ist der Nährboden für diese Form des "grass-root journalism"?
(Was soll das denn? Keineswegs sind alle Blogs Graswurzelblogs.)
6. Welche Auswirkungen gibt es für den kommunikativ vermittelten öffentlichen Raum und die klassischen Medienangebote, wenn jeder bloggt?
Es wird nicht jeder bloggen. Und wenn doch, wird nicht jeder gelesen.
7. Können möglicherweise insbesondere Redaktionen, gerade im internationalen Bereich, davon profitieren, weil diese Form der Kommunikation eine Basis für eine freiere internationale Kommunikation bietet?
(Die Fragesteller wollen wohl wissen, ob die "traditionellen" Medien durch Blogs Dinge erfahren können, die sonst in Zensur und Kontrolle steckenbleiben würden.)
8. Wie bewerten Sie den gegenwärtig zu beobachtenden Wandel des Journalismus – nicht zuletzt aufgrund der neuen Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten?
9. Wie kann trotz der zunehmenden Beschleunigung im Online-Journalismus Qualität und Verlässlichkeit von Informationen sichergestellt werden? Inwiefern ist dies im "Wettlauf gegen die Zeit" überhaupt noch möglich?
(Schon wieder "Qualität". Das suggeriert eine Qualitätsproblem im Vergleich zu den "tradierten" Medien.)
Recherche braucht Zeit. Die Leser erkennen, dass frühe Veröffentlichungen vorsichtiger zu bewerten sind.
10. Wie kann man die seriöse und fundierte Berichterstattung schützen und möglicherweise als solche kenntlich machen?
(Beta-Sternchen sind jedenfalls kein gutes Zeichen.)
11. Einige Wissenschaftler sprechen von einem erneuten Strukturwandel der Öffentlichkeit. Teilen Sie die Einschätzung und, falls ja, was sind die Merkmale dieses neuen Strukturwandels der Öffentlichkeit?
12. Falls es sich bei diesen Entwicklungen tatsächlich um einen strukturellen Wandel des Journalismus – hin zum Journalismus 2.0 – handelt, welche Folgen hat dieser strukturelle Wandel, insbesondere für den politischen Journalismus?
13. Wie bewerten Sie die These, dass hochwertige Onlineangebote unmöglich sind, solange journalistische Inhalte im Internet kostenfrei zur Verfügung gestellt werden?
(Hier könnte man mal über das private Fernsehprogramm philosophieren.)
14. Welche Auswirkungen hat ein Angebot wie BILDblog auf die redaktionelle Gestaltung der "gedruckten" Version?
(Da hätten sie wohl besser die BILD-Redaktion gefragt.)
15. Sehen Sie politischen und rechtlichen Handlungsbedarf, beispielsweise mit Blick auf die verfassungsrechtlich garantierten Medienfreiheiten, die Zeugnisverweigerungsrechte, die Presseausweise und die Berufsausbildung des grundsätzlich offenen Berufes eines Journalisten oder einer Journalistin?
16. Wie weltumspannend ist das "globale Dorf" – beispielsweise vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen in Burma im vergangenen Jahr oder derzeit in China und Tibet – tatsächlich und welche Chancen bieten diese neuen Formen der journalistischen Kommunikation, Einschränkungen der Presse- und Rundfunkfreiheit auszuhebeln?
(Ich wusste nicht, dass das Wort "global" eine Abstufung bezüglich des Grads an "Weltumspannung" zulässt.)
17. Welche Gefahren ergeben sich – vor dem Hintergrund der vielfältigen Einschränkungen der Medien- und Pressefreiheit, welchen sich auch unabhängige Weblogs sowie Mediennutzer und Journalisten gegenüber sehen –, wenn es gelingt, den Zugang zum Internet grundsätzlich zu kontrollieren?
Na, der Journalismus könnte wieder langsam werden.
18. Teilen Sie die Einschätzung, dass derjenige, der den Zugang zum Internet kontrolliert, die Inhalte gar nicht erst überprüfen muss, sondern direkt verhindern kann, dass diese erst entstehen oder wahrgenommen werden?
Das ist eine Frage der Stärke der Einschränkung. Ein durchgeschnittenes Kabel ist natürlich sehr wirkungsvoll. Bei Filtereinrichtungen gibt es immer Umgehungsmöglichkeiten, die aber je nach Ausprägung möglicherweise nur technisch versierten Nutzern zur Verfügung stehen.
19. Was sind aus Ihrer Sicht die möglichen Folgen und politischen Herausforderungen dieser Entwicklungen, beispielsweise mit Blick auf die immer wichtiger werdende Medienkompetenz?
20. Wie lassen sich Identität, Authentizität und Qualität der neuen Journalismusangebote sicherstellen?
(Das ist im Wesentlichen eine andere Formulierung der Fragen 3 und 10.)
21. So genannte Total-Buyout-Verträge für Journalistinnen und Journalisten sind inzwischen bei nahezu allen Zeitungsverlagen an der Tagesordnung. Mit der Unterzeichnung solcher Verträge werden nahezu alle Verwertungsrechte, über die ein Urheber verfügt, an die Verlage abgetreten. Die Digitalisierung bringt es mit sich, dass Artikel nicht mehr nur in der Print-Ausgabe, sondern auch Online oder auf zusätzlichen CDs und DVDs veröffentlicht oder in Datenbanken vorgehalten werden. Wie sieht die Praxis hinsichtlich der Ausschüttung der Vergütungen für die Zweitverwertung durch die Verlage aus? Hat sich die Vergütung für die Urheber durch die Mehrfachnutzung auch erhöht?
Ich bin ja mal sehr gespannt, was bei dem Gespräch so an Meinungen seitens der Politik herauskommt. Der "Online-Journalismus" wird sicher darüber berichten.
Der Unterausschuss will es offenbar herausfinden, denn er hat einige — man darf annehmen politische — Blogger eingeladen, und die bekamen vorab einen Fragenkatalog zugesandt, über dessen komplizierte und auf den ersten Blick tendenziös wirkende Fragen sich der ein oder andere nun mokieren wird.
Wie kommt es zu diesem Eindruck? Haben wir vielleicht zuviele IT-unkundige Juristen im Bundestag?
(Aus Gründen der Lesbarkeit wird im Folgenden nur die "historische" Pluralform mit männlicher Endung verwendet.)
Eine weit verbreitete Ansicht ist ja, dass im Bundestag nur Juristen und Lehrer säßen. Das ist falsch, es sind lediglich die mit Abstand am stärksten vertretenen Berufsgruppen.
Die Juristen sind die größte mit momentan 143 (23,3%) der 614 Abgeordneten. Fast ein Viertel also. Unklar ist, wie Abgeordnete wie Christoph Waitz, die juristisch ausgebildet aber nicht tätig sind, in der Statistik des Bundestages erfasst sind.
Die zweitgrößte Gruppe ist die der Gymnasiallehrer, zwar mit abgeschlagenen 34 Abgeordneten (5,5%), zählt man aber alle Lehrer und Erzieher zusammen, kommt man auf immerhin 81 (13,19%), also etwa ein Achtel. Zusammen mit allen Arten von Pädagogen, Erziehungswissenschaftlern, Sozialarbeitern und (etwas unscharf) Philologen und Germanisten sind es 112 (18,24%).
Alle technischen Berufe kommen nach meiner Zählung auf 7,8% (48), die Abgrenzung ist hier noch schwieriger. (Gezählt: Ingenieure inklusive Wirtschaftsingenieure aber ohne Landespflege, Forstwirtschaft o.ä., Chemiker, Informatiker, Datenverarbeitungsfachleute (?), aber keine Arbeiter oder Handwerker, auch der/die Lokfüher/in nicht.)
Außerdem gibt es noch 5 Mathematiker (0,81%).
Im Unterausschuss Neue Medien sind die Juristen mit einem Drittel noch stärker vertreten (3 von 9), aber es gibt auch Journalisten (2) und eine Pädagogin, einen Kulturwissenschaftler und Jörg Tauss. Letztgenannter ist ein Paradebeispiel dafür, dass es durchaus Überschneidungen gibt, denn er war sowohl als Journalist als auch als Gewerkschaftssekretär tätig, gelernt hat er aber Versicherungskaufmann. Gerüchten zufolge besitzt er eine hohe Kompetenz in IT-Sachfragen.
Bei den Vertretern zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Man muss sich also davor hüten, die Ausschussmitglieder lediglich nach ihrem Beruf einzuschätzen. Dennoch lassen die Formulierungen des Fragenkatalogs teilweise tief blicken. Hier wird Politik gemacht, und das heißt, dass man Blogs als Phänomen betrachtet und auch schon mal Fragen stellt, die technisch betrachtet gar keinen Sinn ergeben.
Sonderbar ist zunächst einmal das "Online" vor dem "Journalismus". "Offline-Journalismus" kenne ich jedenfalls keinen mehr. Vereinsblätter und Schülerzeitungen sind ebenso "online" wie die etablierten Tageszeitungen und die öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehsender, Satiremagazine, Test-Hefte und Angelmagazine. Möglicherweise bezieht man sich mit "online" explizit auf die Art der Informationsgewinnung. Doch auch Blogger haben Kundschafter vor Ort, Kontakte in ferne Länder, und zumindest einige schreiben über ihr durchaus reales eigenes Leben. Dem Techniker sei die hochgezogene Augenbraue also gegönnt, denn die Fragesteller scheinen selbst noch Probleme mit der Abgrenzung zu haben. Die sollen nun die befragten Blogger liefern.
Im folgenden nun die ungeprüft von immateriblog.de übernommenen Fragen, mit denen der juristisch geprägte Bundestag das Thema Blogs mit spitzen Fingern anfasst. Den ein oder anderen unaufgeforderten Kommentar kann ich mir nicht verkneifen:
1. Wie lässt sich Online-Journalismus definieren?
In dem man sich überlegt, was Offline-Journalismus ist, und dann das Gegenteil davon nimmt.
2. Wie wird sich der Online-Journalismus – auch hinsichtlich seiner Nutzung – entwickeln?
Veröffentlichungen im Netz sind weder neu noch unüblich, eine bislang unbekannte Tendenz ist wohl kaum zu erwarten.
3. Wie kann man seriösen Online-Journalismus und auch seriöse journalistische Blogs abgrenzen von anderen Formen der Kommunikation im Internet, beispielsweise in Blogs und in Foren?
Genauso wie man es bisher auch gemacht hat: In dem man die Veröffentlichungen kritisch betrachtet.
4. Wie verändern die Blogs die "tradierte" Medienlandschaft?
Sie wird vielfältiger und unabhängiger, aber auch extremer.
5. Was ist der Nährboden für diese Form des "grass-root journalism"?
(Was soll das denn? Keineswegs sind alle Blogs Graswurzelblogs.)
6. Welche Auswirkungen gibt es für den kommunikativ vermittelten öffentlichen Raum und die klassischen Medienangebote, wenn jeder bloggt?
Es wird nicht jeder bloggen. Und wenn doch, wird nicht jeder gelesen.
7. Können möglicherweise insbesondere Redaktionen, gerade im internationalen Bereich, davon profitieren, weil diese Form der Kommunikation eine Basis für eine freiere internationale Kommunikation bietet?
(Die Fragesteller wollen wohl wissen, ob die "traditionellen" Medien durch Blogs Dinge erfahren können, die sonst in Zensur und Kontrolle steckenbleiben würden.)
8. Wie bewerten Sie den gegenwärtig zu beobachtenden Wandel des Journalismus – nicht zuletzt aufgrund der neuen Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten?
9. Wie kann trotz der zunehmenden Beschleunigung im Online-Journalismus Qualität und Verlässlichkeit von Informationen sichergestellt werden? Inwiefern ist dies im "Wettlauf gegen die Zeit" überhaupt noch möglich?
(Schon wieder "Qualität". Das suggeriert eine Qualitätsproblem im Vergleich zu den "tradierten" Medien.)
Recherche braucht Zeit. Die Leser erkennen, dass frühe Veröffentlichungen vorsichtiger zu bewerten sind.
10. Wie kann man die seriöse und fundierte Berichterstattung schützen und möglicherweise als solche kenntlich machen?
(Beta-Sternchen sind jedenfalls kein gutes Zeichen.)
11. Einige Wissenschaftler sprechen von einem erneuten Strukturwandel der Öffentlichkeit. Teilen Sie die Einschätzung und, falls ja, was sind die Merkmale dieses neuen Strukturwandels der Öffentlichkeit?
12. Falls es sich bei diesen Entwicklungen tatsächlich um einen strukturellen Wandel des Journalismus – hin zum Journalismus 2.0 – handelt, welche Folgen hat dieser strukturelle Wandel, insbesondere für den politischen Journalismus?
13. Wie bewerten Sie die These, dass hochwertige Onlineangebote unmöglich sind, solange journalistische Inhalte im Internet kostenfrei zur Verfügung gestellt werden?
(Hier könnte man mal über das private Fernsehprogramm philosophieren.)
14. Welche Auswirkungen hat ein Angebot wie BILDblog auf die redaktionelle Gestaltung der "gedruckten" Version?
(Da hätten sie wohl besser die BILD-Redaktion gefragt.)
15. Sehen Sie politischen und rechtlichen Handlungsbedarf, beispielsweise mit Blick auf die verfassungsrechtlich garantierten Medienfreiheiten, die Zeugnisverweigerungsrechte, die Presseausweise und die Berufsausbildung des grundsätzlich offenen Berufes eines Journalisten oder einer Journalistin?
16. Wie weltumspannend ist das "globale Dorf" – beispielsweise vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen in Burma im vergangenen Jahr oder derzeit in China und Tibet – tatsächlich und welche Chancen bieten diese neuen Formen der journalistischen Kommunikation, Einschränkungen der Presse- und Rundfunkfreiheit auszuhebeln?
(Ich wusste nicht, dass das Wort "global" eine Abstufung bezüglich des Grads an "Weltumspannung" zulässt.)
17. Welche Gefahren ergeben sich – vor dem Hintergrund der vielfältigen Einschränkungen der Medien- und Pressefreiheit, welchen sich auch unabhängige Weblogs sowie Mediennutzer und Journalisten gegenüber sehen –, wenn es gelingt, den Zugang zum Internet grundsätzlich zu kontrollieren?
Na, der Journalismus könnte wieder langsam werden.
18. Teilen Sie die Einschätzung, dass derjenige, der den Zugang zum Internet kontrolliert, die Inhalte gar nicht erst überprüfen muss, sondern direkt verhindern kann, dass diese erst entstehen oder wahrgenommen werden?
Das ist eine Frage der Stärke der Einschränkung. Ein durchgeschnittenes Kabel ist natürlich sehr wirkungsvoll. Bei Filtereinrichtungen gibt es immer Umgehungsmöglichkeiten, die aber je nach Ausprägung möglicherweise nur technisch versierten Nutzern zur Verfügung stehen.
19. Was sind aus Ihrer Sicht die möglichen Folgen und politischen Herausforderungen dieser Entwicklungen, beispielsweise mit Blick auf die immer wichtiger werdende Medienkompetenz?
20. Wie lassen sich Identität, Authentizität und Qualität der neuen Journalismusangebote sicherstellen?
(Das ist im Wesentlichen eine andere Formulierung der Fragen 3 und 10.)
21. So genannte Total-Buyout-Verträge für Journalistinnen und Journalisten sind inzwischen bei nahezu allen Zeitungsverlagen an der Tagesordnung. Mit der Unterzeichnung solcher Verträge werden nahezu alle Verwertungsrechte, über die ein Urheber verfügt, an die Verlage abgetreten. Die Digitalisierung bringt es mit sich, dass Artikel nicht mehr nur in der Print-Ausgabe, sondern auch Online oder auf zusätzlichen CDs und DVDs veröffentlicht oder in Datenbanken vorgehalten werden. Wie sieht die Praxis hinsichtlich der Ausschüttung der Vergütungen für die Zweitverwertung durch die Verlage aus? Hat sich die Vergütung für die Urheber durch die Mehrfachnutzung auch erhöht?
Ich bin ja mal sehr gespannt, was bei dem Gespräch so an Meinungen seitens der Politik herauskommt. Der "Online-Journalismus" wird sicher darüber berichten.
Tesladonnerstag: Teslas Todesstrahl gegen den Krieg
Auch Nikola Tesla war, wie man bei PBS nachlesen kann, ein Wissenschaftler, der glaubte, ausgerechnet durch die Entwicklung einer übermächtigen Waffe den Krieg verhindern zu können. Mit einer Hochenergie-Partikelkanone wollte er feindliche Flugzeuge abhalten und so jedem Land eine Art Schutzschild verpassen.
Auch Tesla hatte nicht verstanden, dass es für menschliche Probleme keine technischen Lösungen gibt.
Tesla hoped that his invention would be used for purely defensive purposes, and thus would become an anti-war machine.
Auch Tesla hatte nicht verstanden, dass es für menschliche Probleme keine technischen Lösungen gibt.
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Monday, 16. June 2008
Backups! 6
Bruce Schneier erwähnt einen weiteren Grund, regelmäßig Backups zu machen: Ransomware. Das sind Viren, die einem die Daten verschlüsseln um ein Lösegeld zu erpressen. Das ist eine schlimme Sache, da man im Gegensatz zu einem fatalen Hardware-Fehler weiß, dass man die Daten wiederbekommen könnte. Wer ein Backup hat, muss sich natürlich nicht erpressen lassen.
Doch die Menschen machen keine Backups. Ihnen fehlt das Verständnis. Dabei kann man dieses Modell (im Gegensatz vielen anderen aus der IT) prima auf die Realität übertragen:
Doch die Menschen machen keine Backups. Ihnen fehlt das Verständnis. Dabei kann man dieses Modell (im Gegensatz vielen anderen aus der IT) prima auf die Realität übertragen:
"Sie haben meine Tochter? Macht nichts, wir haben Zwillinge..."
Saturday, 14. June 2008
Backups! 5
Die Pfeil-Taste klemmt ein wenig, statt einer Mail werden fünf ausgewählt, das endgültige Löschen mit Shift-Entf ist von der Routine zum Reflex geworden. Zu spät, die Mails sind endgültig gelöscht, und welche es sind, weiß ich auch nicht mehr.
Doch der Server speichert jede Nacht eine Kopie meiner Mailbox und meines Home-Verzeichnisses. Ausgerechnet mit mutt kann ich das gesicherte mbox-File öffnen, darin navigieren, und die verschwundenen Mails in das aktuelle File kopieren.
Noch einfacher wäre es gewesen, wenn ich die eingebaute "Backup"-Funktion des Mailprogrammes genutzt hätte, also den Papierkorb. Die schützt auch, wenn die Mails nicht schon "von gestern" sind.
Doch der Server speichert jede Nacht eine Kopie meiner Mailbox und meines Home-Verzeichnisses. Ausgerechnet mit mutt kann ich das gesicherte mbox-File öffnen, darin navigieren, und die verschwundenen Mails in das aktuelle File kopieren.
Noch einfacher wäre es gewesen, wenn ich die eingebaute "Backup"-Funktion des Mailprogrammes genutzt hätte, also den Papierkorb. Die schützt auch, wenn die Mails nicht schon "von gestern" sind.
Thursday, 12. June 2008
Tesladonnerstag: Meddling with forces I don't understand
Klein aber fein: Die Seite Extreme Electronics. Wer der ganzen Spulen noch nicht überdrüssig ist, findet dort ganze Fotoserien. Die Funktionsweise einer Teslaspule wird Schritt für Schritt erklärt.
Außerdem: Heftige Flammen und Kirlian Bilder. Bei der Kirlianfotografie werden Leuchterscheinungen durch ein elektrisches Wechselfeld mit hoher Spannung erzeugt und fotografiert. Dadurch werden die leuchtenden Entladungskanäle sichtbar. Die Entladung wird durch verschiedenste physikalische Faktoren beeinflusst, einige Esoteriker wollen darin die Aura eines Gegenstandes oder Lebewesens erkennen, andere — auch andere Esoteriker — halten das für ausgemachten Humbug.
Und manchmal mag man sich das für seine Hardware wünschen: ein Motherboard wird ge-teslat.
Außerdem: Heftige Flammen und Kirlian Bilder. Bei der Kirlianfotografie werden Leuchterscheinungen durch ein elektrisches Wechselfeld mit hoher Spannung erzeugt und fotografiert. Dadurch werden die leuchtenden Entladungskanäle sichtbar. Die Entladung wird durch verschiedenste physikalische Faktoren beeinflusst, einige Esoteriker wollen darin die Aura eines Gegenstandes oder Lebewesens erkennen, andere — auch andere Esoteriker — halten das für ausgemachten Humbug.
Und manchmal mag man sich das für seine Hardware wünschen: ein Motherboard wird ge-teslat.
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Wednesday, 11. June 2008
Ökostrom kommt nicht mit der Post
Letztens wollte mir der freundliche Herr bei der Post doch schon wieder anbieten, "was für die Umwelt zu tun" und "sauberen Ökostrom zu beziehen". Ich antwortete ihm, dass ich mir bei Lichtblick nicht so sicher bin, ob damit auch wirklich erneuerbare Energien gefördert werden, oder ob es nicht vielleicht sogenannter "Zertifikatsstrom" sei oder ein anderes Konstrukt.
In der Wikipedia steht über Lichtblick:
Der Herr verabschiedete sich ebenso freundlich, wie er den graugrünen Strom angeboten hatte, wirkte aber etwas verkrampft. Nächstes mal bringe ich ihm einen Flyer von Greenpeace Energy mit.
In der Wikipedia steht über Lichtblick:
LichtBlick investiert – anders als die bundesweiten Ökostromanbieter EWS Schönau, Greenpeace Energy und Naturstrom – keinen definierten Betrag in den Ausbau regenerativer Energieerzeuger. Der Bund der Energieverbraucher stellte 2004 fest, dass LichtBlick keine direkten Investitionen in Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie geleistet habe, gab dem Unternehmen aber die Schulnote zwei (Umweltnutzen: 4, Preis und Atomindex: 2, Sicherheit: 1).
Der Herr verabschiedete sich ebenso freundlich, wie er den graugrünen Strom angeboten hatte, wirkte aber etwas verkrampft. Nächstes mal bringe ich ihm einen Flyer von Greenpeace Energy mit.
Geschrieben von datenritter
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Tags für diesen Artikel: energie, umweltschutz
Tuesday, 10. June 2008
Debian-OpenSSL-Debakel: Problem auf Layer 8
Das kam jetzt natürlich völlig überraschend: Laut einer Meldung im heise-Newsticker und dem zugehörigen Artikel in der c't 13/08 benutzen viele Webshops Server-Zertifikate mit schwachem Schlüssel.
Die Shop-Betreiber sind vermutlich nicht gerade Spezialisten, was OpenSSL angeht. Die Frage ist, wo sie ihre Zertifikate her haben, und warum sie nicht gewarnt werden. Möglicherweise weil die entsprechenden Dienstleister nicht besonders pflichtbewusst sind, oder das Problem nicht verstanden haben.
So ist es.
Bei einer Untersuchung von über 4300 gültigen Zertifikaten, die im Browser keine Warnung erzeugten, fand c't, dass etwa jedes dreißigste einen solchen schwachen Schlüssel nutzt. Darunter fanden sich auch Online-Shops, die zum Beispiel zur Eingabe von Kreditkartennummern auffordern.
(...)
Alle von c't befragten CAs erklärten, man könne bei ihnen schwache Zertifikate kostenlos widerrufen und durch neue ersetzen lassen. Doch offenbar machen von dieser Möglichkeit bislang nur wenige Zertifikatseigner Gebrauch.
Die Shop-Betreiber sind vermutlich nicht gerade Spezialisten, was OpenSSL angeht. Die Frage ist, wo sie ihre Zertifikate her haben, und warum sie nicht gewarnt werden. Möglicherweise weil die entsprechenden Dienstleister nicht besonders pflichtbewusst sind, oder das Problem nicht verstanden haben.
Doch selbst ein Widerruf der schwachen Zertifikate schafft das Problem nicht aus der Welt. Denn die meisten aktuellen Browser überprüfen die Widerrufslisten in ihrer Standardkonfiguration nicht. (...) Das Online Certificate Status Protocol (OCSP) (...) ermöglicht den Test einzelner Zertifikate. Allerdings unterstützen das viele CAs noch nicht.
So ist es.
Monday, 9. June 2008
Sparkasse verteilt Server-Fingerprints auf Papier
Unglaublich, aber heute habe ich zum ersten Mal gesehen, dass eine Bankkundin, die sich für Online-Banking entschieden hat, von ihrer Bank den Fingerprint ihres OpenSSL-Serverzertifikates ausgehändigt bekam.
Die Förde-Sparkasse druckte diesen auf ein Blatt, welches mit den Worten "wichtige Information" überreicht wurde. Dabei steht er offenbar einmal als MD5- und einmal als SHA-1-Fingerprint darauf, doch derart genaue Angaben, die den Kunden verwirren konnten, hat man sich geschenkt. Einer der beiden müsse stimmen, schreibt die Bank lapidar, und das sei ihr gestattet.
Die Förde-Sparkasse wechselt ihre Zertifikate sogar jährlich und zeigt den neuen Fingerprint auf der Online-Banking-Webseite "in einem geschützten Dokument" an. Eine Anleitung zur Überprüfung gibt es auch.
Ob die Sparkassen das schon länger, oder erst seit dem Debian-OpenSSL-Debakel machen, weiß ich nicht, auf jeden Fall ist mir aber von anderen Banken nichts vergleichbares bekannt.
Die Überprüfung des Fingerprints schützt vor Man-In-The-Middle-Angriffen und sogar gegen Unterwanderung der ohnehin zweifelhaften Public-Key-Infrastruktur durch Geheimdienste undandere Kriminelle.
Damit und durch die Aushändigung eines TAN-Blockes gleich in der Filiale hat ausgerechnet die früher(?) als träge und unflexibel geltende ehemalige "Beamtenbank" ihre Konkurrenten in puncto Sicherheit und Komfort mit einem Satz überholt.
Liebe Sparkasse, willkommen in der Gegenwart!
Die Förde-Sparkasse druckte diesen auf ein Blatt, welches mit den Worten "wichtige Information" überreicht wurde. Dabei steht er offenbar einmal als MD5- und einmal als SHA-1-Fingerprint darauf, doch derart genaue Angaben, die den Kunden verwirren konnten, hat man sich geschenkt. Einer der beiden müsse stimmen, schreibt die Bank lapidar, und das sei ihr gestattet.
Die Förde-Sparkasse wechselt ihre Zertifikate sogar jährlich und zeigt den neuen Fingerprint auf der Online-Banking-Webseite "in einem geschützten Dokument" an. Eine Anleitung zur Überprüfung gibt es auch.
Ob die Sparkassen das schon länger, oder erst seit dem Debian-OpenSSL-Debakel machen, weiß ich nicht, auf jeden Fall ist mir aber von anderen Banken nichts vergleichbares bekannt.
Die Überprüfung des Fingerprints schützt vor Man-In-The-Middle-Angriffen und sogar gegen Unterwanderung der ohnehin zweifelhaften Public-Key-Infrastruktur durch Geheimdienste und
Damit und durch die Aushändigung eines TAN-Blockes gleich in der Filiale hat ausgerechnet die früher(?) als träge und unflexibel geltende ehemalige "Beamtenbank" ihre Konkurrenten in puncto Sicherheit und Komfort mit einem Satz überholt.
Liebe Sparkasse, willkommen in der Gegenwart!
Sunday, 8. June 2008
Schneier Motivational Poster
Mit Farbe. SVG-Datei downloaden.
Ohne Farbe. SVG-Datei downloaden.
Die Poster sind SVG-Dateien mit schwarzem Seitenhintergrund Inkscape zeigt das an, der Firefox nicht.
Die ursprüngliche Idee zu einem solchen Poster stammt von einem gewissen Satya. Hier ist sein Einfall, eher ein Demotivationsposter:
Motivationsposter von Satya unter Creative Commons BY-SA-3.0-Lizenz.
So ist das, wenn man eine netzbekannte Persönlichkeit ist. Irgendwo taucht ein Foto auf, und irgendjemand macht ein Poster daraus. Bruce Schneier entdeckte das Poster und fragte nach weiteren Vorschlägen, und nun überschlägt sich alles. Auf dem breiten Bild sitzt neben ihm übrigens ein gewisser Herr Diffie.
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