HDCP ist das Verfahren, mit dem HDMI-Signale verschlüsselt sind. Die ganze Technologie soll als "Kopierschutz" dienen, was an sich schon blödsinnig ist, bei digitalen Medien aber auch systembedingt gar nicht funktionieren kann. Die Industrie versucht mit HDCP einfach nur den Zugang zum Signal zu erschweren, verhindern kann sie nichts. Isotopp hat das schon mal ganz anschaulich für das Internet erklärt, und es gilt für jedes digitale Signal: Irgendwo wird es genutzt, also fällt es auch irgendwo unverschlüsselt heraus.
Im Zweifel aus dem Bildschirm.
Statt dass man die Daten direkt auf dem PC abgreift, holt man sie sich eben auf der Consumer-Hardware hinter dem Chip ab, der die Entschlüsselung macht. Das ist in einigen Fällen offenbar eine einfache Lötarbeit, der verlinkte Artikel zeigt, wie es geht.
Somit bleibt zwar eine Hürde, die die breite Masse nicht mehr überspringen kann. Vergleichsweise niedrig ist sie jedoch für Leute, die mit krimineller Absicht Urheberrechte verletzen, aber auch für Vernunftbegabte, die schlichtweg keine Lust haben, sich in der Nutzung eines Mediums, für das sie bezahlt haben, übermäßig (und damit eigentlich auch dem Geiste des Urheberrechts zuwiderlaufend) einschränken zu lassen. Vom erhöhten Stromverbrauch durch die unsinnige Verschlüsselung ganz zu schweigen.
Das Abgreifen des unverschlüsselten HDMI-Signals funktioniert vermutlich bei solchen Fernsehern, die "Fast HDMI switching" beherrschen, direkt hinter dem HDMI-4-Wege-Umschaltchip. 8 Leitungen müssen mit etwas Geschick an dünne Beinchen angelötet werden.
Montag, 5. Oktober 2009
HDCP mit dem Lötkolben entschlüsseln
Geschrieben von datenritter
in Howtos
um
07:04
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